Standort beeinflusst Wirtschaftlichkeit von Solaranlagen

Zürich/Bern, Februar 2023

Die lokale Vergütung des Solarstroms und der Strompreis spielen eine massgebliche Rolle für die Wirtschaftlichkeit einer Solaranlage in der Schweiz. Die teilweise geringe Vergütung sowie ungleiche Standards stehen der Förderung von Solarstrom laut Schweizer Forschenden entgegen.

Die Wirtschaftlichkeit einer Solaranlage für Ein-​ und Mehrfamilienhäuser ist abhängig vom Wohnsitz und dem lokalen Stromnetzbetreiber. Forschende der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (ETH) und der Universität Bern haben einen Zusammenhang zwischen dem örtlichen Satz für selbst erzeugten Strom und dem Strompreis nachgewiesen.

Für die vom Bundesamt für Energie in Auftrag gegebene Untersuchung Sweet Edge wurden laut einer Mitteilung zur Studie in 2067 Schweizer Städten und Gemeinden Daten zu Anschaffungskosten, Förderungen, Leistung, Höhe der Einspeisevergütung, Stromkostenersparnis durch den Eigenverbrauch und Steuersatz gesammelt.

In Orten mit geringen Subventionen entstünden kleinere Anlagen mit einer geringeren Stromausbeute. „Je weniger der lokale Stromnetzbetreiber für den eingespeisten Solarstrom zahlt und je mehr er für den gelieferten Strom verlangt, desto eher passen Haushalte die Grösse ihrer Solaranlage auf den Eigenverbrauch an“, wird ETH-​Professor Tobias Schmidt in der Mitteilung zitiert.

Der Studie zufolge ist eine Anlage nur für knapp jedes zweite Einfamilienhaus lohnenswert. Als profitabel stuften die Forschenden eine Anlage ein, wenn sie in 30 Jahren mehr als 3 Prozent Gewinn erzielt. Bei der Vergütung für selbst erzeugten Solarstrom ist das Forscherteam auf grosse lokale und kantonale Unterschiede gestossen, heisst es. Entsprechend schwanke das Verhältnis zwischen Anlagengrösse und Stromverbrauch. Als rentabler hätten sich Mehrfamilienhäuser mit grösseren Dachflächen erwiesen, bei denen sich eine Anlage fast immer rechne, insbesondere in Kombination mit einer Wärmepumpe.

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