Neue Studie zur Wohnmobilität

Juni 2025

Die neuste Studie der «Studienreihe Wohnen» zeigt deutlich, viele Menschen in der Schweiz möchten umziehen, doch der Wohnungswechsel scheitert oft an der Realität. Unter dem Titel «Wohnmobilität neu denken» untersuchte die ZHAW School of Management and Law im Auftrag des Bundesamts für Wohnungswesen, des Hauseigentümerverbands HEV und der Fédération Romande Immobilière FRI, warum so viele Umzugswünsche unerfüllt bleiben und wie die Wohnmobilität gezielt gefördert werden könnte.

Gerade bei den sogenannten Best Agers, den 45- bis 79-Jährigen, ist der Wunsch nach einem neuen Wohnumfeld besonders stark ausgeprägt. Der Auszug der Kinder oder der Übergang in den Ruhestand schaffen neue Freiräume. Doch passende Wohnangebote, die dieser Lebensphase gerecht werden, sind rar. Viele Best Agers bleiben deshalb in Wohnungen, die nicht mehr zu ihren Bedürfnissen passen. Digitale Tauschplattformen, neutrale Wohnberatungen oder gezielte Informationsanlässe könnten helfen, diese Umzugswünsche zu realisieren, doch bislang fehlen solche Angebote flächendeckend.

Herausforderungen für junge Familien
Auch jüngere Generationen sind betroffen. Bei jungen Familien ist der Wunsch, in ein Eigenheim zu ziehen, weit verbreitet. Doch hohe Immobilienpreise, ein knappes Angebot und strikte Finanzierungsanforderungen lassen diesen Traum für viele in weite Ferne rücken. Gerade für junge Erwachsene bleibt Wohneigentum kaum erschwinglich.

Innovative Modelle als Ausweg
Die Studie beleuchtet alternative Modelle wie Mietkauf, kleines Wohneigentum, Wohneigentum auf Zeit oder Baurechtslösungen. Diese Konzepte könnten neue Perspektiven eröffnen. Mit einem einfacheren Einstieg das Wohneigentum ermöglichen oder den Wechsel in eine Wohnung besser auf die Lebensphase abstimmen. Doch bislang sind diese Modelle in der Schweiz wenig verbreitet, oft noch unbekannt oder rechtlich nicht einfach umzusetzen.

Impulse von Politik und Wirtschaft nötig
Damit sich das ändert, braucht es neue Impulse aus Politik und Wirtschaft. Kommunale Wohnstrategien, gezielte Förderprogramme und Pilotprojekte könnten helfen, die Wohnmobilität zu steigern. Ebenso wichtig sind innovative Finanzierungsmodelle, die auch einkommensschwächeren Haushalten und jungen Familien den Zugang zu passendem Wohnraum ermöglichen.

Zentrale Rolle der Gemeinden
Die Gemeinden spielen dabei eine Schlüsselrolle. Sie könnten gezielt neue Wohnformen und Beratungsangebote etablieren, die es Menschen erleichtern, ihre Wohnsituation zu verändern. So kann Wohnraum besser genutzt und dem wachsenden Bedarf angepasst werden, ein entscheidender Faktor für eine nachhaltige Siedlungsentwicklung. Die «Studienreihe Wohnen» liefert damit wichtige Erkenntnisse und konkrete Anknüpfungspunkte für alle Akteure der Wohnungswirtschaft. Klar ist,  Wohnmobilität ist mehr als ein individuelles Bedürfnis. Sie ist ein Schlüsselfaktor für eine zukunftsfähige Wohnraumentwicklung in der Schweiz.

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