HSLU erklärt neues Modell für Wohneigentum

Luzern, Januar 2021

Die Hochschule Luzern (HSLU) hat ein Handbuch für ein neues Modell für Eigentumswohnungen vorgestellt. Dabei können Wohnungen für eine befristete Zeit gekauft werden. Über die Zeit fallen damit die Kosten für Bewohner tiefer aus als bei Mietwohnungen.

In der Schweiz lebt der Grossteil der Bevölkerung in Mietwohnungen. Nur 40 Prozent besitzen Immobilien. Laut einer Medienmitteilung der HSLU ist dieser Anteil niedriger als in jedem anderen Land in Westeuropa. Der Grund seien die fehlenden Eigenmittel und die hohen Baukosten.

Die HSLU stellt nun ein neues Eigentumsmodell vor. Dabei wird eine Immobilie nur für eine festgelegte Zeit gekauft. Wenn von einer Lebensdauer der Immobilie von 100 Jahren ausgegangen wird und das Wohneigentum auf eine Zeit von 30 Jahren beschränkt ist, zahlt die Käuferin oder der Käufer nur 30 Prozent des totalen Wertes der Immobilie. Wegen der verkürzten Nutzungsdauer werden entsprechende Wohnobjekte auch mit einer tieferen Hypothek belegt. Laut der HSLU fallen die Kosten für Wohneigentum auf Zeit insgesamt um rund 15 Prozent tiefer aus als die Kosten der Miete über den selben Zeitraum. Nach Ansicht der Hochschule hat das Modell auch für Investoren Vorteile. Wenn das Wohnobjekt nach Ablauf der festgelegten Zeitdauer zurück zum Investor geht, kann er die Immobilie marktfähig sanieren.

Insgesamt stösst das Modell laut HSLU sowohl bei Investoren als auch bei bei potenziellen Bewohnerinnen und Bewohnern auf hohe Akzeptanz. Dennoch gibt es bisher in Europa nur ein Objekt, bei dem Wohnungen mit dem Wohneigentum-auf-Zeit-Modell erworben werden können – dieses befindet sich in Bern. Die HSLU hat nun ein Handbuch erarbeitet, das aufzeigt, wie Investoren und Wohneigentümer von diesem Modell profitieren können.

Weitere Artikel