SVSM Awards 2019

Oktober 2019

Im Kino Rex in Thun hat die Schweizerische Vereinigung für Standortmanagement SVSM Mitte September besonders innovative Projekte in den Bereichen Standortentwicklung und -marketing ausgezeichnet.

Die Imagekampagne «Willkommen in Biel» und das Projekt «Lattich» in St. Gallen durften einen der begehrten SVSM Awards entgegennehmen. Karl Brander wurde für seine Verdienste um die Ansiedlung von Biogen im solothurnischen Luterbach als Standortmanager des Jahres 2019 geehrt.

Die SVSM Awards sind von der Schweizerischen Vereinigung für Standortmanagement initiierte Auszeichnungen für besonders innovative Projekte aus den Bereichen Standortmarketing, Standortentwicklung und Wirtschaftsförderung. Für die diesjährigen Awards hatten sich zehn Projekte beworben, davon wurden fünf von der Jury nominiert – und zwei durften schliesslich einen der begehrten Awards entgegennehmen.

Willkommen in Biel
Ein SVSM Award ging nach Biel, ausgezeichnet wurde die Imagekampagne willkommeninbiel.ch. Die Kampagne kämpft gegen Vorurteile gegenüber Biel – und möchte dem akuten Fachkräftemangel in der Stadt entgegenwirken. Mit der Kampagne soll vermittelt werden: Die Tatsache, dass ein bestimmter Job in Biel ist, ist nicht die schlechte, sondern die gute Nachricht. Über eine Online-Plattform können Interessierte deshalb Kontakt mit über 230 waschechten Bielerinnen und Bielern aufnehmen, die persönlich über das Leben und Arbeiten in der Stadt erzählen. Die Rückmeldungen aus der Wirtschaft sind durchwegs positiv: Die Kampagne hilft bei der Rekrutierung von Fachkräften. Finanziert wird die Kampagne gemeinsam von der Stadt und der Wirtschaft. Michael Domeisen, Jury-Präsident der SVSM Awards, lobte das Projekt im Namen der Jury: «Der Ansatz der Kampagne ist pragmatisch und einfach, aber hoch wirksam; und dies bei einem minimalen Budget. Die Kampagne ermöglicht einen analogen Kontakt in einer digitalen Welt und verbindet beide Kanäle. Zudem hat Biel mit der Wahl einer unkonventionellen Kampagnenidee Mut und Vertrauen bewiesen.»

Brennpunkt für die Kreativwirtschaft
Der zweite SVSM Award ging an das Projekt «Lattich» in St. Gallen. Hier ist auf dem Areal beim Güterbahnhof im Rahmen einer aussergewöhnlichen Zwischennutzung ein Brennpunkt für die Kreativwirtschaft entstanden. Ein geplantes Strassenprojekt verhinderte eine langfristige Nutzung auf einem der letzten grösseren Entwicklungsgebiete der Stadt St. Gallen. Das Areal sollte deshalb einer Zwischennutzung zugeführt werden. Im Frühjahr 2016 startete ein dreimonatiges Experiment zur Nutzung und Belebung des Areals. In den beiden Folgejahren wurden diese Nutzungsphasen jeweils im Frühjahr wiederholt. Die «Inkubationszeit» sorgte dafür, dass der Lattich-Bau mit 48 Modulen, fertig gestellt im Frühjahr 2019, von Anfang an voll vermietet war.

Die Weiterentwicklung des Areals soll unter ständiger Veränderung passieren: Man möchte ausprobieren, was auf dem Areal funktioniert. Insofern handelt es sich um eine Art städtebauliches Labor, um ein Experimentierfeld mit einem relativ langen Horizont. Dies war denn auch eines der Hauptargumente für die Jury: «Die Zwischennutzung an sich ist nicht innovativ – wohl aber der Versuch, innerhalb der Zwischennutzung neue Feldern zu eröffnen. Besonders erwähnenswert sind der «Laborcharakter» für Städtebau und die lange Vorlaufzeit als «Inkubator», hielt Jury-Präsident Domeisen in seiner Laudatio fest.

Die weiteren Nominierten – die Plattform grhome.ch, das Projekt «Zukunft St. Galler Innenstadt» sowie das 3D Limmatstadtmodell – erhielten zwar lediglich eine Urkunde. Jury-Präsident Domeisen hielt aber fest: «Bereits die Nomination für einen SVSM Award ist eine beachtliche Leistung. Es braucht im hart umkämpften Standortwettbewerb innovative Ideen und Weitsicht – und alle Nominierten haben diese bewiesen.»

Karl Brander ist Standortmanager des Jahres
Ein weiterer Höhepunkt des Anlasses in Thun war die Auszeichnung des Standortmanagers des Jahres. Die Ehrung durfte Karl Brander, Leiter Standortpromotion und Ansiedlungen des Kantons Solothurn, entgegennehmen. «Seine Verdienste bei der Ansiedlung des amerikanischen Biotech-Unternehmens Biogen in Luterbach sind ausserordentlich. Für den Forschungsstandort Schweiz hat diese Neuansiedlung eine nicht zu unterschätzende Signalwirkung», begründete Botschafter Eric Jakob, Leiter der Direktion für Standortförderung SECO und Jury-Mitglied der SVSM Awards, den Entscheid. Sonja Wollkopf Walt, Geschäftsführerin der Greater Zurich Area AG (GZA) und ebenfalls Jury-Mitglied, ergänzte: «Karl Brander hat nicht nur unzählige Arbeitsstunden investiert, um die Ansiedlung dieses renommierten Unternehmems zu ermöglichen, sondern auch viel Herzblut und Know-how. Er hat alle möglichen Hebel in Bewegung gesetzt, um den Standort für Biogen vorzubereiten. Seine Betreuung nicht nur der neu anzusiedelnden Firma, sondern auch der bereits am Standort ansässigen Unternehmen ist beispielhaft für jedes ausländische Investitionsprojekt.» ■

Schweizerische Vereinigung für Standortmanagement SVSM

Die SVSM zählt rund 90 Mitglieder aus den Bereichen Standortmanagement, Regionenmarketing, Wirtschaftsförderung und Immobilien. Die Vereinigung fördert den Erfahrungsaustausch und das Networking und ermöglicht den interdisziplinären Informationsaustausch. Sie bemüht sich, Lehre, Forschung und Praxis zu verknüpfen und die Professionalität im Standortmanagement zu fördern. Jedes Jahr lädt die SVSM zum Tag des Standortmanagements ein, an dem hoch­karätige Referenten aktuelle Themen und Cases vorstellen und wo sich die Branche zum Networking trifft. Seit 2007 vergibt die SVSM die SVSM Awards für innovative Projekte in den Bereichen Standortentwicklung, Standortmarketing und Wirtschaftsförderung und wählt eine verdiente Persönlichkeit zum Standortmanager des Jahres. www.svsm-standortmanagement.ch

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