Potenziale und Herausforderungen der Umnutzung

Februar 2025

Büroleerstandsquote per Ende 2023 in Prozent (REIDA, UBS)

Die Wohnungsknappheit in der Schweiz verschärft sich weiter, während Büro- und Industrieflächen zunehmend leerstehen. Die Umnutzung solcher Gebäude zu Wohnraum bietet eine nachhaltige Lösung, um bestehende Strukturen effizient zu nutzen und Innenverdichtung voranzutreiben. Trotz wirtschaftlicher Anreize stehen Investoren und Architekten jedoch vor technischen, rechtlichen und politischen Hürden.

Technische und wirtschaftliche Herausforderungen
Die Umwandlung von Gewerbebauten in Wohnraum erfordert erhebliche bauliche Anpassungen. Gebäudetiefen, Lichtverhältnisse und Infrastruktur stellen Herausforderungen dar, die hohe Investitionen verlangen. Gleichzeitig kann eine Umnutzung wirtschaftlich attraktiv sein, wenn die Mietpotenziale für Wohnraum über denen von Büroflächen liegen. Kreative Konzepte wie modulare Bauelemente oder alternative Wohnmodelle wie Co-Living können die Umsetzung erleichtern.

Rechtliche Hürden und politische Faktoren
Bauvorschriften, Zonenpläne und das NIMBY-Phänomen (Not In My Back Yard) können Projekte verzögern oder verhindern. Ein frühzeitiger Dialog mit Behörden und Anwohnern kann helfen, Widerstände zu minimieren. Zudem zeigt die Politik zunehmend Bereitschaft, regulatorische Rahmenbedingungen anzupassen, um Umnutzungen zu erleichtern.

Innovative Praxisbeispiele
Erfolgreiche Projekte wie die Umnutzung der Rennbahnklinik in Muttenz oder das Pilotprojekt auf dem ehemaligen Industrieareal ZWHATT in Regensdorf zeigen, dass durch flexible Konzepte, reduzierte Baukosten und intelligente Raumlösungen nachhaltiger Wohnraum geschaffen werden kann.

Zukunftsperspektiven
Umnutzungen bieten grosses Potenzial zur Bewältigung der Wohnraumknappheit und zur ressourcenschonenden Stadtentwicklung. Voraussetzung für den Erfolg sind innovative Planung, politische Unterstützung und ein kooperativer Ansatz zwischen Investoren, Behörden und der Bevölkerung.

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