Krise der Makler

April 2023

Ein Blick über den Teich zeigt: Die amerikanischen Makler sind in der Krise. In Amerika wurden 2022 18 % weniger Wohnungstransaktionen abgewickelt. Branchenexperten sprechen von einer veritablen Marktkrise. Mike DelPrete, ein profunder Kenner der Szene sagte dazu: A rising tide may lift all boats, but a receding tide slams some boats against the shore.

Nach den neuesten Daten von RealTrends wurden die 20 grössten Maklerunternehmen nach Anzahl der Transaktionen im Jahr 2022 von eXp Realty, Anywhere, HomeServices of America, Compass und Howard Hanna angeführt. Gewinner nach Anzahl Transaktionen sind eXp Realty, The Real Brokerage und Fathom Holdings, Verlierer sind Anywhere Advisers, HomeServices of America und Keller Williams. Dieses amerikanische Schwergewicht will bekanntlich auch in die Schweiz kommen, wie sie selber im Oktober letzten Jahres ankündigten. Aber im Heimatmarkt kämpft Keller Williams, haben sie 2022 über 190’000 Transaktionen weniger getätigt als 2021. 

Krise kennen die Makler in der Schweiz nicht. Der Markt ist attraktiv. So hat neben der schon erwähnten Keller Williams der deutsche Makler allmyhomes.de angekündigt, nach Spanien nun in die Schweiz zu expandieren. Verantwortlich für den Aufbau ist Noah Schiller, früher bei ConReal. allmyhomes.de wird es nicht auf die PropTech Map Switzerland schaffen. Wie Properti betrachte ich diesen neuen Akteur als Makler, der digitale Tools verwendet. So wie es immer mehr Makler tun. Krise der Makler: not in my backyard! 

Events 
Zusammen mit Switzerland Global Enterprise organisieren wir eine Mittagsveranstaltung am 10. Mai 2023 für PropTechs. Bei diesem Workshop wird über die Märkte Deutschland und Österreich ein Überblick verschafft und es können wertvolle Kontakte zu den Experten von SGE geknüpft werden. Wer sich also mit der Expansion in den DACH-Raum befasst, darf diese Veranstaltung nicht verpassen. 

Die erste Konferenz «digital kommunal» hat im The Valley stattgefunden. Die Location in den Gebäuden der ehemaligen Maggi-Fabrik bietet unzählige Möglichkeiten für gelungene Events. «digital kommunal» richtete sich in erster Linie an Gemeinde, Städte, Kantone. Die Verantwortlichen von Hochbau und Tiefbau/Werke wurden von den beiden Organisatoren und PropTechs immoledo.ch und laixo.ch über die Möglichkeiten der Digitalisierung von Gebäuden und Infrastruktur informiert. Auch wurde über die Anforderungen an den digitalen Werkhof informiert. Elvira Bieri stellte SSREI vor, wobei die Gemeinden wohl das Gefühl haben, dass dieser Kelch an ihnen vorbeiginge. Ganz neidisch könnte werden, wer den Ausführungen zu den Digitalisierungsprojekten der Stadt Zürich folgte. Geld scheint kein Problem zu sein in der grössten Schweizer Stadt. 2024 wird es mit «digital kommunal» weitergehen. 

PropTech Map Switzerland 
Wer erinnert sich noch an die Gewinner der Real Estate Awards 2022? War da nicht homedeal24.ch, Gewinner in der Kategorie Vermarktung? Ich habe damals schon kritisch geschrieben über die Entwicklung bei der Verleihung von Awards. Jetzt habe ich wieder mal die Website von homedeal24.ch besucht. Und was findet ich (immer noch): Coming soon. 

Künstliche Intelligenz 
Helvetia Versicherungen nutzt ChatGPT für den neuen Kundenservice. Gemäss eigenen Angaben bietet die Helvetia als weltweit erste börsenkotierte Versicherungsgesellschaft einen Service im direkten Kundenkontakt auf Basis der ChatGPT-Technologie von OpenAI. So sollen Kundenfragen zu Versicherung und Vorsorge beantwortet werden. 

OpenAI hat darauf hingewiesen, dass sein Chatbot ChatGPT für Personen ab 18 Jahren vorgesehen ist. Nur falls eine elterliche Erlaubnis vorliegt, soll der Dienst auch für Jugendliche ab 13 Jahren nutzbar sein. OpenAI will zudem ein Verifizierungsmöglichkeit prüfen. Bislang reichen eine E-Mail-Adresse und eine Handynummer aus. Das Unternehmen reagiert damit auf Berichte über den Einsatz von Chatbots in Schulen, bei denen auch Minderjährige auf ChatGPT zugreifen. 

news aktuell und PER haben PR-Profis in der Schweiz und in Deutschland befragt. Wichtigste Erkenntnis: 41 % nutzen bis heute keine Künstliche Intelligenz. Allerdings sieht die Mehrheit der Befragten die KI als Chance, vor allem bei der Texterstellung, Themen- und Trendfindung sowie dem Media-Monitoring.

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