Glarus – echt sagenhaft

«Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit.» Dieses Zitat, in der Wirtschaft längst ein Leitsatz, bringt auf den Punkt, was den Kanton Glarus seit jeher auszeichnet: Mut zur Veränderung. Ob mit dem Fabrikgesetz, der ersten AHV oder der Gemeindestrukturreform – Glarus hat immer wieder Pioniergeist bewiesen. Alte Zöpfe haben hier keine Chance – Glarus ist bereit für die Zukunft.
Auch auf anderen Ebenen, beispielsweise bei der Digitalisierung, ist der Kanton Glarus fortschrittlich. Mit der MINTGL Initiative wird bei Kindern und Jugendlichen die Begeisterung für die Fächer Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik gefördert. Die Abdeckung mit UHB-Internet über Mobilfunk oder Glasfaser hat stark zugenommen und wird kontinuierlich ausgebaut. Und die Wirtschaft profitiert von Förderbeiträgen zur digitalen Transformation ihrer Produkte und Geschäftsmodelle.
Raum für die Entwicklung
Glarus hat infolge der Gemeindestrukturreform aussergewöhnlich grosse Baulandreserven. Durch die geografische Nähe zu Zürich, St. Gallen, Graubünden oder Liechtenstein haben die Unternehmen Zugang zum Know-how der Hochschulen, zu dynamischen Wirtschaftsräumen und zu Fachkräften.
Die implementierten Nutzungsplanungen in Glarus und in Glarus Nord ermöglichen die zielgerichtete Entwicklung der Schlüsselareale und die unbürokratische Reaktion auf die Bedürfnisse der Bevölkerung und der Unternehmen. Enormes Entwicklungspotenzial bieten die Areale rund um die Bahnhöfe Glarus, Näfels und Ziegelbrücke – in unmittelbarer Nähe zum Zentrum und mit hervorragender Verkehrsanbindung. In den Arbeitszonen stehen 170’000 Quadratmeter Landreserven zur Verfügung. Gleichzeitig sind im Kanton Glarus über 2’000 neue Wohnungen geplant – modernster Wohnraum für rund 6’000 Menschen. Das entspricht etwa 15 Prozent der heutigen Bevölkerung.
Die Kontaktstelle für Wirtschaft unterstützt Investoren bei der Suche nach geeigneten Flächen und Landreserven. Grundlage ist das Arbeitszonenmanagement, das Informationen zu Baureife, Erschliessung und möglichen Naturgefahren liefert. Bei strategisch wichtigen Arealen kann der Kanton selbst aktiv werden – entweder indem er direkt in deren Entwicklung investiert oder als Partner auftritt.
Fachkräfte für den Erfolg
Wer Unternehmen ansiedeln will, braucht Platz – auch für Fachkräfte. Genau das bietet Glarus. Hier haben die Menschen die Möglichkeit, dort zu leben, wo sie arbeiten: das Mittagessen mit der Familie zu geniessen, nach Feierabend die Natur zu erleben – und das alles bei tiefen Lebenshaltungskosten, entspanntem Immobilienmarkt und in einem sicheren, gesellschaftlich intakten Umfeld. So verbindet das Glarnerland die wirtschaftliche Stärke der «Greater Zurich Area» mit naturnaher Lebensqualität.
Auch in der Aus- und Weiterbildung zeigt sich der Kanton Glarus engagiert. Mit dem Pilotprojekt Arbeit 4.0 stärkt er gezielt die Arbeitsmarktfähigkeit von Fachkräften, indem er Aus- und Weiterbildungen mitfinanziert. Ergänzt wird das Engagement durch drei kantonale Berufsfachschulen, zwei Höhere Fachschulen in Ziegelbrücke sowie die Nähe zu den Universitäten und Hochschulen in Zürich, Rapperswil, St. Gallen und Chur. Zusammen mit Angeboten in der Erwachsenenbildung, Berufs- und Laufbahnberatung steht den Menschen im Glarnerland nahezu jeder Aus- und Weiterbildungsweg offen. Einen kompakten Überblick über Bildungsangebote, Förderprogramme und Services bietet die Plattform smartglarus.com – ein digitales Schaufenster für alle, die im Glarnerland lernen, arbeiten oder sich weiterentwickeln wollen.
Innovation für die Zukunft
Oft heisst es, Innovation entstehe vor allem an Universitäten und Hochschulen. Das stimmt nur zum Teil. Denn Start-ups brauchen mehr als gute Ideen: Sie sind auf Partner aus Industrie und Wirtschaft angewiesen, die mit Erfahrung und Know-how die Produktentwicklung vorantreiben. Genau das bietet die Glarner Wirtschaft. Wenn es darum geht, zu wachsen, zählen praktische Faktoren: bezahlbare Flächen, qualifizierte Fachkräfte und weiterhin der Zugang zu Hochschulen. All das vereint der Kanton Glarus. Und ist damit ein idealer Standort für Start-ups mit Ambitionen.
Innovationsförderung ist im Kanton Glarus breit abgestützt – unter anderem durch die Zusammenarbeit mit starken Partnern wie InnoSuisse und dem Innovationsnetzwerk Ostschweiz (INOS). Start-ups und Unternehmen profitieren von Coachings, Fachwissen und finanzieller Unterstützung für die Entwicklung ihrer Produkte und Dienstleistungen. Ein Beispiel: Der schnell wachsende Drohnenhersteller ANAVIA hat sich bewusst für den Standort Näfels entschieden – ein klares Zeichen dafür, wie innovationsfreundlich das Glarnerland ist.

Kreislaufwirtschaft in der Nahrungsmittel- und Verpackungsindustrie
Im Glarnerland wird Kreislaufwirtschaft gelebt – von der Entwicklung energieeffizienter Maschinen über innovative Verpackungslösungen bis hin zur Nahrungsmittelproduktion und zum Recycling: Der Wirtschaftsraum verbindet industrielle Stärke mit ökologischer Verantwortung. So entsteht ein regionales Ökosystem, das Nachhaltigkeit nicht nur denkt, sondern konkret umsetzt.
Am Anfang steht die Netstal Maschinen AG, die Hochleistungs-Spritzgiessmaschinen entwickelt. Diese kommen bei der Resilux Schweiz AG in Bilten zum Einsatz – zusammen mit hochpräzisen Formen der Glaroform AG. Resilux produziert damit sogenannte Preforms, also PET-Vorformlinge, sowie fertige Flaschen. Diese wiederum werden in Elm bei den Mineralquellen abgefüllt.
Nach der Nutzung beginnt der Kreislauf von vorn: Die leeren Flaschen landen im Recyclingwerk von Resilux, wo sie wieder zu hochwertigem Rezyklat verarbeitet werden – bereit für die nächste Produktionsrunde. So entsteht ein regionales Ökosystem, das auf Innovation, Effizienz und Ressourcenschonung basiert. Die Unternehmen profitieren vom gegenseitigen Know-how und treiben so die Kreislaufwirtschaft voran.
Kunststoff neu gedacht
Auch die Kunststoff Schwanden AG ist Teil dieses nachhaltigen Netzwerks: Sie entwickelt und fertigt anspruchsvolle Kunststoffteile im Mehrkomponenten-Spritzguss – mit Fokus auf Rezyklate und energieeffiziente Prozesse.
Wo Ideen in Wellkarton Gestalt annehmen, und Papier im Kreis läuft
Massgeschneiderte Lösungen liefert die Müller Kartonagen AG. Ihre Wellkartonverpackungen aus nachwachsenden Rohstoffen werden regional gefertigt – effizient, ressourcenschonend und auf Kundenbedürfnisse, wie beispielsweise Läderach, abgestimmt. Der Rohstoff stammt aus der Papierfabrik Netstal, die jährlich rund 50’000 Tonnen Recyclingpapier produziert – aus Altpapier, das grösstenteils aus der Schweiz stammt, und mit geschlossenen Stoff- und Wasserkreisläufen verarbeitet wird.
Verpackung ist nur der Anfang. Im Glarnerland wird auch der Inhalt mit Verantwortung produziert: In der Nahrungsmittelindustrie treffen regionale Zutaten auf moderne Verarbeitung – nachhaltig und effizient.
Traditionell steht der Glarner Schabziger für die lokale Nahrungsmittelproduktion. Heute ist das Spektrum breiter. Lebensmittel von Schokolade bis Lachs übernehmen den Lead. Vom wachsenden Potenzial der Nahrungsmittelindustrie profitiert die gesamte Region.
Schokoladenkunst mit globalem Erfolg
Seit der Erfindung der Truffes-Hohlkugel 1970 hat Läderach stetig expandiert – und ist heute in Europa, Asien und Nordamerika präsent. Die neue Fabrik in Bilten ermöglicht die Kontrolle der gesamten Wertschöpfung – von der Kakaobohne bis zum Endprodukt.
Ebenfalls von Bilten aus vertreibt die GUMA AG die traditionsreiche Stalden-Crème – ein Schweizer Dessertklassiker in vier Sorten mit über 120-jähriger Geschichte.

Mexikanischer Biss mit Glarner Wurzeln
MiAdelita produziert seit 1995 frische Mais-Tortillas und Chips – heute als grösste Anbieterin ihrer Art in der Schweiz. Geführt in zweiter Generation, setzt das Unternehmen konsequent auf Regionalität: Der Mais stammt aus der Mühle Landolt im nahen Näfels. Gemeinsam mit dem Delikatessen-Anbieter IMEX entsteht in Bilten ein neuer Produktionsstandort mit rund 40 Arbeitsplätzen.
Nordatlantischer Lachs aus landbasierter Zucht
In Mollis plant die Swiss Blue Salmon AG die grösste landbasierte Fischzucht der Schweiz. Mit sieben Prozent Marktanteil soll sie einen wichtigen Beitrag zur klimaschonenden Lebensmittelversorgung leisten. Die Kreislaufanlage wird mit Wasser aus dem Walensee versorgt und passiv gekühlt – ideale Bedingungen für eine nachhaltige Lachszucht. Die Lage im Industriegebiet «Biäsche» bietet zudem eine erstklassige Verkehrsanbindung an Zürich und Chur.
Überfliegerin – die Aviatikbranche im Glarnerland
Im Kanton Glarus hat das Fliegen Tradition. 1939 lockte der erste Flugtag tausende Schaulustige an, um den tollkühnen Männern in ihren fliegenden Kisten zuzuschauen. Heute ist die Aviatik einer der zentralen Entwicklungsschwerpunkte im Kanton Glarus. Mit der Einzonung von zusätzlichem Bauland bietet der Flugplatz Mollis neue Flächen für Unternehmen aus der Luftfahrt.
Für die bauliche Entwicklung des Areals erarbeitet die Gemeinde Glarus Nord bis Sommer 2025 einen Masterplan. Ebenfalls im Sommer schwingen sich auf dem Flugplatz Mollis für einmal Athleten durch die Lüfte – und landen zielsicher im Sägemehl: Am Eidgenössischen Schwing- und Älplerfest (ESAF) werden täglich 150’000 Besucherinnen und Besucher erwartet.

Hoch hinaus – mit festem Stand im Glarner Boden
Rund um den Flugplatz Mollis dreht sich alles um Präzision und Höhenflüge. Was die hier angesiedelten Unternehmen verbindet: Sie nutzen die Synergien eines spezialisierten Clusters. Allen voran die Kopter Group. Der Helikopterhersteller will sich mit dem einmotorigen AW09 international etablieren. Der Standort überzeugt mit Raum für Testflüge, kurzen Wegen in der Montage und technikfreundlichem Umfeld.
Zu den jüngsten Glarner Aviatik-Unternehmen gehört Anavia. Das Start-up entwickelt unbemannte Helikopter – wie den HT-100, der bis zu sechs Stunden fliegt, 60 Kilogramm trägt und ideal ist für Grenzüberwachung, Infrastrukturinspektionen oder Rettungseinsätze. Gründer und Co-CEO Jon Andri Jörg sagt: «Glarus eignet sich hervorragend für unsere Bedürfnisse. Wir erhalten Zugang zu hochqualifizierten Fachkräften. Und die Nähe zum Flugplatz Mollis bietet einen idealen Standort sowohl für Produktion als auch für Tests.»
Ein weiteres Start-up hat sich 2025 bewusst für den Standort Glarus entschieden: Marenco Aviation arbeitet an einer neuen Generation leichter Helikopter mit Fokus auf alternative Antriebssysteme.
Ein bewährter Player ist die Rega, die seit 2010 in Mollis eine eigene Basis betreibt. Die strategisch günstige Lage erlaubt schnelle Einsätze im alpinen Raum. Der Ausbau zur permanenten Station zeigt, wie zentral der Standort für die Luftrettung geworden ist.
Bereits seit 1972 ist die Heli-Linth AG hier aktiv. Sie fliegt Touristen über Gletscher, versorgt Alphütten, transportiert Material – oder rettet gelegentlich Kühe aus unwegsamem Gelände. Für ein umfassendes Flugzeug-Management sorgt die international tätige Linth Air Service AG, die seit über 20 Jahren am Standort verankert ist. Auch die Flugschule Ecoflight hebt hier ab.
Am Boden bleibt einzig die Sauter, Bachmann AG und das mit gutem Grund: Der Netstaler Spezialist für Zahnräder und Antriebssysteme beliefert auch die Aviatik und profitiert vom direkten Draht zu Partnern am Flugplatz, dem technischen Know-how in der Region und der industriellen Tradition des Glarnerlands.
Gemeinsam setzen diese Unternehmen auf Qualität, Nähe und ein klares Bekenntnis zum Glarnerland. Sie heben ab und bleiben doch geerdet.

Investieren und ankommen
Die vorgesehene Baufläche für Industrie und Gewerbe ist im Kanton Glarus noch nicht ausgeschöpft. Durch die revidierte Nutzungsplanung der Gemeinde Glarus Nord stehen mehrere Hektaren neues Bauland bereit. Das zentral gelegene und ausgezeichnet erschlossene Bauland kostet deutlich weniger als im Landesdurchschnitt. Eines der schweizweit attraktivsten Steuersysteme, die zentrale Lage und nicht zuletzt die hohe Lebensqualität in einem natürlichen Umfeld sind gute Gründe für das Glarnerland als Standort für Unternehmen und als Lebensmittelpunkt für Angestellte. Sowohl im Wohnungsbereich als auch bei den Arealentwicklungen für Gewerbe und Industrie sind zahlreiche Projekte in der Umsetzungs- oder Planungsphase. Setzen Unternehmen auf den Standort Glarnerland, können sie auf die Kontaktstelle für Wirtschaft zählen: von der persönlichen Beratung über die Vernetzung und das Beziehungsmanagement bis hin zur Innovationsförderung.
Kontakt
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