Freiburg trotzt globalen Unsicherheiten

Die Freiburger Wirtschaft trotzt globalen Unsicherheiten mit stabiler Entwicklung, wachsender Innovationskraft und strategischem Fokus auf Schlüsselbranchen wie Life Sciences, Biowirtschaft und digitale Transformation.
Trotz weltweiter Turbulenzen, verstärktem Protektionismus und neuen Zöllen der US-Regierung behauptet sich die Freiburger Wirtschaft mit beeindruckender Stabilität. Die Wirtschaftsförderung Kanton Freiburg begleitete 2024 insgesamt 32 Unternehmensprojekte, darunter 16 Neuansiedlungen. Diese Projekte sichern über 1000 Arbeitsplätze und schaffen mittelfristig 527 neue Stellen, verbunden mit Investitionen von 116 Millionen Franken.
Das Beschäftigungswachstum im Kanton übertrifft mittlerweile das Bevölkerungswachstum. Das Bruttoinlandprodukt von Freiburg ist zwischen 2011 und 2024 um 27,5 % gestiegen. Ein klares Zeichen nachhaltiger Wertschöpfung trotz globaler Unsicherheiten.
Erfolgreiche Standortentwicklung und Investitionen
Die Neuansiedlungen verteilen sich gleichermassen auf Schweizer und internationale Unternehmen, unter anderem aus Belgien, Brasilien, Deutschland, Frankreich, Irland, Italien und den USA. Parallel dazu startete das neue kantonale Umsetzungsprogramm 2024–2027 der Neuen Regionalpolitik, das mit 19 geförderten Projekten strategische Schwerpunkte in Biowirtschaft, digitaler Transformation, Industrie 4.0, Tourismus und Unternehmertum setzt.
Für Olivier Curty, Staatsrat und Volkswirtschaftsdirektor, unterstreichen diese Ergebnisse die Relevanz einer konsequent verfolgten Wirtschaftsstrategie, die den Standort Freiburg auch in anspruchsvollen Zeiten stärkt.
bluefactory und die EPFL als Wachstumsmotoren
Das Innovationsquartier bluefactory entwickelt sich rasant. Mit der Einweihung des Gebäudes B und der nahezu vollständigen Belegung durch 17 Unternehmen und 340 Arbeitsplätze wird Freiburg als Technologie-Hub weiter gestärkt. Gleichzeitig baut die EPFL ihr Engagement aus – sechs neue Lehrstühle im Bereich nachhaltiges Bauen sollen bis 2030 entstehen. Der Baubeginn für das neue Experimentalgebäude des Smart Living Lab ist für 2025 vorgesehen.
Diese Dynamik festigt Freiburgs Positionierung im Bereich der gebauten Umwelt und unterstreicht das Engagement des Kantons für Nachhaltigkeit und Innovation.
Strategische Erfolge im Bereich Life Sciences
Ein Meilenstein 2024 war die Ansiedlung von Cellap Laboratoire AG in Châtel-Saint-Denis. Mit mehr als 4000 m² Produktionsfläche und ambitionierten Wachstumszielen auf internationalen Märkten setzt das Unternehmen neue Impulse im Sektor der Zellkosmetik. Die Life Sciences entwickeln sich zur tragenden Säule der Freiburger Wirtschaft und machen bereits 10 % des kantonalen BIP aus – ein Ergebnis, das durch eine Studie von BAK Economics bestätigt wird.
Jerry Krattiger, Direktor der WIF, betont, dass die Biowirtschaft und die Life Sciences strategische Prioritäten bleiben. Gleichzeitig werden weitere Schlüsselbereiche wie Industrie 4.0 aktiv gefördert, um die wirtschaftliche Vielfalt und Resilienz des Kantons weiter auszubauen.
Wachsamkeit und Anpassungsfähigkeit als Erfolgsfaktoren
Die Volkswirtschafts- und Berufsbildungsdirektion bleibt angesichts der weltweiten Unsicherheiten wachsam. Mit bewährten Instrumenten wie der Kurzarbeitsentschädigung ist Freiburg in der Lage, rasch auf konjunkturelle Schwankungen zu reagieren und die Stabilität des Wirtschaftsgefüges zu sichern.