Cyberbedrohungen erfordern grenzüberschreitende Lösungen

Cyberangriffe sind längst ein globales Phänomen. Der neue Bericht des Bundesamtes für Cybersicherheit verdeutlicht die internationale Dimension der Bedrohungslage und zeigt, wie die Schweiz mit einer neuen Meldepflicht reagiert.
Cyberangriffe nehmen zu in ihrer Raffinesse und in ihrer Reichweite. Der aktuelle Halbjahresbericht des BACS zeigt, wie international Täter agieren und welche Methoden sie einsetzen, um Filter zu umgehen und neue Opfer zu erreichen. Im Jahr 2024 gingen über 62’000 Meldungen zu Cybervorfällen ein. Besonders häufig betroffen sind Privatpersonen, aber auch Unternehmen melden zunehmend CEO-Betrug, Phishing und betrügerische Gewinnspiele.
Neue Technologien, neue Tricks
Die Angreifer passen sich an. Statt klassischer SMS nutzen sie RCS und iMessage, um Sicherheitsmechanismen zu umgehen. Auch täuschend echte Fake-Anrufe oder das gezielte Überfluten von E-Mail-Konten mit Spam gehören mittlerweile zum Repertoire. Dabei schrecken Kriminelle nicht davor zurück, bekannte Markennamen für ihre Zwecke zu missbrauchen und Schadsoftware zu verbreiten.
Digitale Abhängigkeiten als Risiko
Globale Zwischenfälle wie das fehlerhafte Software-Update von CrowdStrike, mit Auswirkungen auf über 8,5 Millionen Systeme, zeigen, wie fragil die digitale Infrastruktur ist. Auch Verzögerungen bei Sicherheitsstandards wie dem CVE-Programm unterstreichen die Risiken einseitiger technologischer Abhängigkeit.
Schweizer Antwort Meldepflicht
Am 1. April 2025 trat in der Schweiz die gesetzlich verankerte Meldepflicht für Cyberangriffe auf kritische Infrastrukturen in Kraft. Betreiber im Energie-, Verkehrs-, Verwaltungs- oder Gesundheitsbereich sind verpflichtet, schwerwiegende Angriffe innerhalb von 24 Stunden an das BACS zu melden. Die Regelung wurde eng mit internationalen Normen und EU-Richtlinien abgestimmt und stärkt die grenzüberschreitende Zusammenarbeit im Ernstfall.
Frühwarnung durch internationale Vernetzung
Um globale Risiken besser zu managen, intensiviert die Schweiz den bilateralen Austausch mit Partnerstaaten und Organisationen. Ziel ist national wie international ein effizienter, international abgestimmter Informationsfluss über aktuelle Bedrohungslagen und ein robuster Schutz für kritische Infrastrukturen.