Masterplan für das Jenny-Areal

Mit dem Jenny-Areal in Ziegelbrücke entsteht ein Modellprojekt für nachhaltige Arealentwicklung im Kanton Glarus. Ein ganzheitlicher Masterplan verbindet historische Identität mit neuer Nutzung und positioniert das grösste Entwicklungsgebiet der Region als zukunftsfähigen Ort für Arbeit, Bildung, Wohnen und Innovation.
Das rund 30 ha grosse Jenny-Areal der Fritz + Caspar Jenny AG ist tief in der Industriegeschichte des Glarnerlands verankert. Wo seit 1834 Textilproduktion stattfand, entsteht heute ein vielschichtiger Ort mit neuer Perspektive. Die Nähe zum Bahnhof Ziegelbrücke, die Grösse des Geländes und die vorhandene Infrastruktur machen das Areal zu einem Schlüsselstandort für die wirtschaftliche und städtebauliche Entwicklung im Kanton.
Planung mit Weitblick und Partizipation
Im Rahmen eines mehrstufigen Prozesses wurde ein strategischer Masterplan erarbeitet, basierend auf einer umfassenden Testplanung mit vier interdisziplinären Teams. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse bilden die Grundlage für eine langfristige Entwicklung, die auf regionale Raumordnung, wirtschaftliche Potenziale und soziale Vielfalt abgestimmt ist. Der Siegerentwurf von Blättler Dafflon Architekten mit Tony Fretton Architects und Studio Vulkan überzeugte durch seine starke Verbindung von Natur, Baukultur und offenen Freiräumen.
Vielfältige Nutzung als Standortstrategie
Bereits heute vereint das Areal verschiedene Nutzungen. Von der Carlsberg Supply Company über kreative Arbeits- und Wohnformen wie das Loft Z25 bis zur kantonalen Berufsschule Glarus. Der Masterplan baut auf dieser Vielfalt auf und erweitert sie um neue Bildungs-, Dienstleistungs- und Wohnangebote. Auch ein Hotelprojekt wird geprüft. Ziel ist es, das Jenny-Areal als Wirtschafts-, Wohn- und Lernort dauerhaft zu etablieren und nachhaltig zu beleben.
Baukultur als identitätsstiftendes Element
Zentral für die Entwicklung ist der respektvolle Umgang mit dem baukulturellen Erbe. Das Areal gehört zum Inventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz. Bestehende Gebäude von architektonischer und historischer Bedeutung sollen erhalten und gezielt integriert werden. Der denkmalgeschützte Reitstall etwa soll als prägendes Element das neue Arealkonzept bereichern und zur Identität des Orts beitragen.
Rechtliche Rahmenbedingungen im Fokus
Die Umsetzung des Masterplans setzt eine angepasste Nutzungsplanung voraus. Aktuell wartet das Projekt auf die Rechtskraft der Nutzungsplanung II der Gemeinde Glarus Nord. Erste Schritte zur Umzonung sind erfolgt, doch zentrale rechtliche Voraussetzungen stehen noch aus. Mit dem Abschluss dieses Prozesses kann das Entwicklungspotenzial des Jenny-Areals vollständig erschlossen werden . Ein entscheidender Schritt für die Zukunft des Standorts.