Kraftwerk Erstfeldertal produziert ersten Strom

Altdorf, November 2020

Das Wasserkraftwerk Erstfeldertal hat seine Stromproduktion aufgenommen. Zuvor waren 100 Jahre lang verschiedene Projektideen gescheitert. Der EWA ist es nun gelungen, das Kraftwerk in Rekordzeit fertigzustellen. Sonst wären Förderbeiträge des Bundes verfallen.

Im Kanton Uri können weitere 7200 Haushalte mit CO2-freiem Strom beliefert werden. Das Wasserkraftwerk des Energieversorgers EWA am Eingang des Erstfeldertals ist am Donnerstag angelaufen und hat zum ersten Mal Strom produziert. „In zweieinhalb Jahren vom ersten Bewilligungsschritt bis zur Inbetriebnahme ist bei einem Kraftwerk dieser Grössenordnung absolut einmalig“, wird der Vorsitzende der EWA-Geschäftsleitung, Werner Jauch, in einer Medienmitteilung der EWA zitiert.

Zuvor seien während gut 100 Jahren verschiedenste Studien und Projekte entwickelt worden. „Alle verschwanden wieder in der Schublade“, schreibt die EWA. Und auch dieses Projekt sei „mehrfach auf Messers Schneide gestanden“. Nun war Eile geboten, weil in einem Monat die Beiträge der nationalen Förderung an das Kraftwerk endgültig verfallen wären. Damit wäre das Projekt gescheitert. „Wir haben an die Machbarkeit geglaubt und es ist uns gelungen, das Kraftwerk bereits mehr als einen Monat vor Ablauf der Frist in Betrieb zu nehmen“, so Jauch.

Am Bau waren rund 45 Firmen aus Uri beteiligt, erklärt Peter Dittli, Vizepräsident des Verwaltungsrats der KW Erstfeldertal AG. 75 Prozent der Investitionssumme von insgesamt 37 Millionen Franken blieben als Wertschöpfung in Uri. Dazu kämen Wasserzinsen und Steuereinnahmen. Und schliesslich sicherten Betrieb und Unterhalt auch Arbeitsplätze. All dies sei „in wirtschaftlich anspruchsvollen Zeiten besonders wertvoll“, so Jauch. „Die Corona-Pandemie führt uns vor Augen, wie wichtig die lokale Produktion ist, wenn die internationalen Lieferketten sehr schnell zusammenbrechen.“

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