Die steigende Milliardenlast für Rückversicherer

Februar 2025

Die wirtschaftlichen Folgen von Naturkatastrophen haben 2024 erneut Rekordwerte erreicht. Laut Munich Re beliefen sich die globalen Gesamtschäden auf 320 Milliarden Dollar, wovon 140 Milliarden versichert waren. Besonders Hurrikane, Überschwemmungen und Waldbrände haben immense Kosten verursacht. Die Schäden liegen damit weit über den Durchschnittswerten der vergangenen Jahrzehnte.

Die wirtschaftlichen Folgen von Naturkatastrophen haben 2024 alarmierende Dimensionen erreicht. Munich Re beziffert die globalen Gesamtschäden auf 320 Milliarden Dollar, wovon 140 Milliarden Dollar durch Versicherungen abgedeckt waren. Damit gehört das vergangene Jahr zu den teuersten seit Beginn der Aufzeichnungen. Besonders Hurrikane, Überschwemmungen und Waldbrände verursachten hohe Kosten und zeigen die wachsenden Risiken durch den Klimawandel.

Die teuersten Katastrophen des Jahres
Hurrikan Helene verursachte mit 56 Milliarden Dollar den grössten Schaden, wovon nur 16 Milliarden Dollar versichert waren. Hurrikan Milton richtete Schäden in Höhe von 38 Milliarden Dollar an, mit einer Versicherungsdeckung von 25 Milliarden Dollar.

Auch das Erdbeben in Japan am Neujahrstag 2024 hinterliess mit 15 Milliarden Dollar Schaden erhebliche Verwüstungen. Überschwemmungen in Brasilien, Valencia und Dubai verstärkten die globalen Herausforderungen.

Klimawandel als Treiber extremer Wetterereignisse
Studien zeigen, dass der Klimawandel die Häufigkeit und Intensität extremer Wetterphänomene verstärkt. Zwar nimmt die Anzahl tropischer Stürme nicht zu, doch ihre Zerstörungskraft wächst. 93 Prozent der weltweiten Gesamtschäden und 97 Prozent der versicherten Schäden wurden durch Wetterkatastrophen verursacht.

Die steigenden Risiken führen zu höheren Versicherungsprämien. Besonders gefährdete Regionen mit schwacher Versicherungsabdeckung stehen vor enormen Herausforderungen. Naturkatastrophen forderten 2024 rund 11’000 Menschenleben. Weniger als in früheren Jahren, aber immer noch erheblich.

Versicherungsbranche unter Druck
Die Kosten für Naturkatastrophen liegen weit über den Durchschnittswerten der letzten Jahrzehnte. Der 30-Jahres-Schnitt der Gesamtschäden beträgt 181 Milliarden Dollar, der 10-Jahres-Schnitt 236 Milliarden Dollar. Die Schadenssumme von 320 Milliarden Dollar im Jahr 2024 zeigt die zunehmende Bedrohung.

Steigende Versicherungsansprüche erhöhen die Prämien und Risikobewertungen. Regionen mit hohem Katastrophenrisiko könnten künftig schwerer versicherbar werden. Gleichzeitig sind staatliche Schutzmassnahmen nötig, um Privatpersonen und Unternehmen vor den finanziellen Folgen extremer Wetterereignisse zu schützen.

Prävention als Schlüssel

Die steigenden Kosten extremer Wetterereignisse erfordern Investitionen in klimaresiliente Infrastruktur. Tobias Grimm, Chef-Klimatologe bei Munich Re, betont: «Den Preis für schlimmere Wetterextreme zahlen alle, besonders aber Menschen in wenig versicherten Ländern mit geringer Finanzkraft für den Wiederaufbau.» Die Versicherungsbranche und die Politik sind gefordert, nachhaltige Strategien zur Stärkung der Widerstandskraft zu entwickeln. Nur mit präventiven Massnahmen kann die Belastung durch Klimakatastrophen langfristig reduziert werden.

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