Der Binding Preis für Biodiversität
2022 geht an Stadtgrün Bern

Bern, Oktober 2022

Das Themenjahr «Natur braucht Stadt − Mehr Biodiversität in Bern» wird als herausragendes Projekt für Biodiversität im Siedlungsraum mit 100‘000 Franken ausgezeichnet. Mit Engagement und einem originellen Massnahmenmix ist es gelungen, divers Akteure zu animieren, die Naturvielfalt zu erhöhen.

Das Projekt «Natur braucht Stadt» von Stadtgrün Bern gewinnt aus 22 eingereichten Projekten den mit 100’000 Franken dotierten Binding Preis für Biodiversität. Das als Themenjahr organisierte Projekt war erfolgreich, weil Stadtgrün Bern und seine Fachstelle Natur und Ökologie mit einem attraktiven Aktionspaket Institutionen, Organisationen und Menschen für ein gemeinsames Ziel – die Förderung der Biodiversität – gewinnen konnten.

Alle packten mit an
Beteiligt haben sich neben städtischen Stellen u.a. das Naturhistorische Museum, der Tierpark Bern, der Botanische Garten, verschiedenste Organisationen, aber auch viele private Balkongärtnerinnen und Gartenbesitzer. Die Massnahmen umfassten ökologische Aufwertungen im öffentlichen Raum und auf privaten Flächen sowie über 50 Veranstaltungen wie Führungen, Ausstellungen, Konzerte.

Vom Wissen zum Handeln für Private
Sieben Stadtspaziergänge mit 80 Infotafeln, mit einem interaktiven Stadtplan und künstlerische Interventionen zeigten auf, wie wertvolle Stadtnatur aussieht. Die Aktionen «BiodiversitätsGarten» und «BiodiversitätsBalkon» animierten Private, ihre Gärten und Balkone umzugestalten. Mit «KlimaBalkon» wurde aufgezeigt, wie Biodiversität, Verbesserung des Klimas und Lebensqualität zusammenhängen. Ein Praxishandbuch lieferte das Hintergrundwissen. «Wir freuen uns, mit ‹Natur braucht Stadt› ein Projekt auszuzeichnen, dem es gelungen ist, eine breite Bevölkerung zu erreichen», sagt Peter Lehmann, Vizepräsident der Jury des Preises.

Naturnahe Wohnumgebung ist zunehmend ein von der Mieterschaft formuliertes Bedürfnis. Sie bietet vielfältige Nutzungsmöglichkeiten, eine Atmosphäre die zum Verweilen und Beisammen sein einlädt und ermöglicht das Naturerlebnis. Deshalb haben auch grosse Immobilienfirmen im Rahmen des Themenjahrs das Ziel gefasst, ihre Wohnareale für die Biodiversität aufzuwerten. Sie wollen damit Wohnumgebungen für die Bewohnerschaft attraktiver machen und können gleichzeitig oft Unterhaltskosten senken.

Entsiegelung und ökologische Aufwertungen auf städtischen Flächen
Ein wichtiges Teilprojekt waren auch die Aufwertungen im öffentlichen Raum. In Bern West wurden verschiedene Asphaltflächen aufgebrochen und mit einheimischer Flora bepflanzt, Amphibienteiche gebaut, Rasen zu Wiesen aufgewertet, Wildhecken gepflanzt, Säume stehen gelassen und Stein- und Asthaufen in Parkanlagen und auf Grünstreifen entlang von Strassen angelegt.

Nachhaltige Wirkung
«Natur braucht Stadt» war integraler Teil des übergeordneten Biodiversitätskonzepts der Stadt Bern und brachte Akteure in Kontakt mit Ideen und Partnern. Das Projekt wird über das Themenjahr hinauswirken. Das herausgegebene «Berner Praxishandbuch Biodiversität» gilt jetzt schon als Standardwerk mit einer Ausstrahlung weit über Bern hinaus.

Grosse Freude bei der Stadt Bern
Die Stadt Bern freut sich sehr über die bedeutende Auszeichnung. «Der Preis würdigt das grosse Engagement von Stadtgrün Bern für das Themenjahr, das in Bern viel für die Naturvielfalt in Gang gesetzt hat», sagt Marieke Kruit, Gemeinderätin und Direktorin für Tiefbau, Verkehr und Stadtgrün der Stadt Bern.

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