Berner Holztechniker wollen Nachfrage nach Buchenholz erhöhen

Bern/Biel BE , Mai 2023

Das neu gegründete Start-up Fagusnoir der Berner Fachhochschule will, dass mehr heimisches Buchenholz für die Möbelherstellung und Innenarchitektur verwendet wird. Durch Veränderung der Eigenfarbe soll es attraktiver für die Baubranche werden. Das neue Verfahren hat es bei der Berlin Design Week vorgestellt.

Am Departement Architektur, Holz und Bau (BFH-AHB) der Berner Fachhochschule hat sich das Start-up Fagusnoir gegründet. Die in Biel ansässigen Holztechniker streben „neue Perspektiven und einen bedeutend höheren Stellenwert im Wertschöpfungsprozess“ für die heimische Buche an, heisst es in einer Mitteilung. Bei der bis zum 17. Mai laufenden Berlin Design Week haben sie ein am Holztechniklabor der BFH entwickeltes Verfahren präsentiert, mit dem die Farbe von Buchenholz verändert werden kann. Eine neue Optik könne die kaum genutzte Buche attraktiver für die Baubranche machen. Ziel sei es, massives Buchenholz über den gesamten Querschnitt einzufärben. Basis seien die im Holz enthaltenen Stoffe Tannin und Eisen. Sie setzen eine chemische Reaktion in Gang, die im Holz einen dunklen, gräulichen Farbton entstehen lässt.

In der Schweiz sei jeder fünfte Baum eine Buche. Aus ästhetischen Gründen seien dunklere und „durch ihre Maserung ausdrucksstarke Holzarten wie Eiche, Nussbaum und Kirsche“ gefragt. Die holzverarbeitende Industrie ziehe seltene oder nicht heimische Baumarten für den Innenausbau und für Möbelherstellung vor. Sie müssten in grossen Mengen im Ausland gekauft werden.

Infolge geringer Nachfrage werden nach Information von Fagusnoir viele Buchen nicht gefällt, zu Billigpreisen im Ausland verkauft oder sie landen als Brennholz auf dem heimischen Markt. Die voranschreitende Ausbreitung der Buchen habe einen negativen Einfluss auf das Ökosystem.

Weitere Artikel