Basler Nullenergiehaus übertrifft Planungswerte

Basel, August 2020

Immobilien Basel-Stadt hat sein erstes Nullenergie-Mehrfamilienhaus drei Jahre lang auf Effizienz und Wohnqualität untersuchen lassen. Der Abschlussbericht zeigt, dass sowohl die Wärmepumpe als auch die Photovoltaikanlage wesentlich effizienter sind als geplant.

Das erste nach dem höchsten Schweizer Standard Minergie-A-Eco zertifizierte Mehrfamilienhaus im Kanton Basel wurde 2015 bezogen. Als Investorin hat Immobilien Basel-Stadt die Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW) vor drei Jahren mit einer Studie beauftragt. Dieses lang angelegte Monitoring sollte klären, ob die anspruchsvollen Energieziele erreicht werden und wie das Haus von den Bewohnenden akzeptiert wird.

Der Neubau an der Basler Aescherstrasse 12 umfasst sieben altersgerechte Wohnungen mit zweieinhalb und dreieinhalb Zimmern. Das Expertenteam vom FHNW-Institut Energie am Bau glich dort laut einer Medienmitteilung von Immobilien Basel-Stadt etwa die berechneten Bedarfswerte aus der Planung mit den tatsächlichen Verbrauchswerten im Betrieb ab. Die Befragung der Bewohnenden ergab, dass die Raumtemperatur in den meisten Wohnungen höher ist als der Standardwert aus der Planung.

Da das Haus für die Minergie-A-Zertifizierung mindestens so viel Energie erzeugen soll wie ganzjährig für Wärme, Kälte und Lüftung verbraucht wird, wurde im Anschluss untersucht, wie sich die erhöhten Raumtemperaturen auf den Heizenergieverbrauch auswirken. Die Messergebnisse zeigten, dass zum einen die Wärmepumpe „wesentlich effizienter als angenommen“ war. „Zum anderen war der Ertrag der Photovoltaik-Anlage auf dem Dach bedeutend höher als geplant.“

Die Energieproduktion im Haus übertreffe heute jahresbilanziert zusätzlich dessen gesamten Strombedarf. Optimierungspotenzial gebe es durch einen teilweisen Verzicht auf die Gebäudeautomation. Dadurch könnte der solare Eintrag im Winter und die Nachtauskühlung im Sommer verbessert werden.

„Das Gebäudekonzept hat sich im Betrieb bewährt“, resümiert Immobilien Basel-Stadt. „Die anspruchsvollen Ziele des nachhaltigen Bauens konnten auch in der Praxis erreicht werden, ohne dass Abstriche bei der Behaglichkeit hingenommen werden mussten.“

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