Studie sieht Chancen für Bündner Tourismus in Flexlodges

Chur , Oktober 2022

Übernachtungen in Baumhäusern, Iglus und umgebauten Seilbahngondeln sind bei Touristen gefragt. Einer neuen Studie der Fachhochschule Graubünden zufolge bietet die Tourismusregion Graubünden grundsätzlich das Potenzial für Flexlodges. Allerdings wird es noch nicht ausgeschöpft.

Flexible Übernachtungsformen, sogenannte Flexlodges, könnten den Bündner Tourismus stärken. Die Chancen, die das Nischensegment in Ergänzung zur klassischen Unterbringung in Hotels und Ferienwohnungen bietet, werden allerdings bisher kaum genutzt. Das haben Wissenschaftler des Instituts für Tourismus und Freizeit der Fachhochschule Graubünden einer Medienmitteilung zufolge im Auftrag des Amts für Wirtschaft und Tourismus Graubünden herausgefunden.

Zu den neuen Formen der Beherbergung zählen Safarizelte und Jurten, Bauwagen und Busse sowie Schlaffässer, Wohnboote und Baumhäuser. Sie zeichnen sich durch ihre Nähe zur Natur aus. Im Vergleich zu Hotels und Ferienwohnungen bieten sie den Angaben zufolge ein besseres Kosten- und Ertragsverhältnis aufgrund niedrigerer Investitionskosten. Weiterhin ermöglichen sie es den Betreibern, flexibler auf Nachfragespitzen zu reagieren. Ausserdem sprechen Flexlodges eine grosse Spannbreite von Zielgruppen an. Weiterhin liefern sie häufig spektakuläres und damit besonders medienwirksames Bildmaterial für Kommunikations- und Marketingmassnahmen.

Die Grundlagenstudie zeigt aber auch, dass die Chancen für innovative Geschäftsideen in dem Bereich bisher kaum ausgeschöpft werden. Gründe sind unter anderem eine mangelnde Orientierung für Anbieter sowie eine komplizierte Gesetzgebung hinsichtlich Raumplanung. Ausserdem sind die Angebote aufgrund fehlender einheitlicher Begrifflichkeiten und Plattformen oft nur schwer oder nur durch Zufall auffindbar. Insgesamt sind Flexlodges noch zu wenig bekannt.

Die Wissenschaftler empfehlen daher die „Schaffung von Rahmenbedingungen, der Förderung von Kooperationen involvierter Akteure, der Bereitstellung von Information und der Angebotsvermarktung“.

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