Strompreise 2026 sinken leicht
Die Haushalte in der Schweiz zahlen 2026 im Mittel knapp 4 Prozent weniger für Storm in der Grundversorgung. Die Senkung ist auf tiefere Energiepreise zurückzuführen. Gleichzeitig werden neue Tarifelemente eingeführt und dynamische Netzmodelle gesetzlich verankert, um die Netze effizienter auszulasten.
Gemäss den Berechnungen der Eidgenössischen Elektrizitätskommission (ElCom) sinken die Tarife im kommenden Jahr auf einen Medianwert von 27.7 Rp./kWh. Für einen typischen Haushalt mit 4‘500 kWh Jahresverbrauch bedeutet dies eine Stromrechnung von rund 1’247 Franken, rund 58 Franken weniger als 2025.
Im Detail verändert sich die Preisstruktur
Energietarif sinkt von 13.7 auf 12.11 Rp./kWh (-11.6%).
Netztarif fällt von 12.18 auf 10.75 Rp./kWh, enthält neu aber nicht mehr die Messkosten.
Messtarif neu separat ausgewiesen mit 74.40 CHF/Jahr (entspricht 1.65 Rp./kWh).
Netzzuschlag bleibt stabil bei 2.3 Rp./kWh.
Stromreserve steigt von 0.23 auf 0.41 Rp./kWh.
Solidarisierte Kosten neu mit 0.05 Rp./kWh.
Abgaben an Gemeinwesen unverändert bei 1 Rp./kWh.
Unter dem Strich ergibt sich für Haushalte eine leichte Senkung, während kleine und mittlere Unternehmen stärker von tieferen Netz- und Messkosten profitieren.
Gründe für die Entwicklung
Die Preissenkung ist vor allem das Resultat sinkender Energiekosten. Zahlreiche hochpreisige Beschaffungsverträge aus den Krisenjahren 2022/23 laufen aus, wodurch günstigere Marktkonditionen zum Tragen kommen. Gleichzeitig weist die Netzbetreiberin Swissgrid tiefere Tarife aus (1.42 Rp./kWh statt 1.71).
Die Netzkosten steigen inklusive Messtarif im Durchschnitt leicht an, trotz tieferer Standardsätze für die Kapitalverzinsung, die landesweit Einsparungen von rund 120 Mio. Franken ermöglichen.
Dynamische Tarife ab 2026
Mit Blick auf die wachsende Verbreitung von Wärmepumpen und Elektromobilität nimmt die Belastung der Stromnetze zu. Ab 2026 können Netzbetreiber erstmals umfassend dynamische Netztarife einführen. Ziel ist es, den Verbrauch stärker am Netzzustand auszurichten und so kostspielige Netzausbauten zu vermeiden.
Dynamische Tarife orientieren sich an den tatsächlichen Kosten und sollen verursachergerecht ausgestaltet sein. Sie müssen für Standardlastprofile mit bisherigen Tarifen vergleichbar bleiben. Transparenz und Nachvollziehbarkeit in der Rechnungsstellung sind gesetzlich vorgeschrieben. Als Standardtarif hat bislang kein Netzbetreiber ein dynamisches Modell angekündigt, Wahlmöglichkeiten für Endkunden bleiben gewährleistet.
Transparenz und Vergleichbarkeit
Seit diesem Monat sind sämtliche Strompreise 2026 der rund 590 Schweizer Netzbetreiber über die Plattform der ElCom abrufbar. Die Werte basieren auf den Medianangaben der Betreiber und können je nach Beschaffungsstrategie und Eigenproduktion regional erheblich variieren. Die ElCom genehmigt die Tarife nicht, kann aber bei Verdacht auf überhöhte Ansätze eingreifen und Senkungen verfügen.