NEST testet CO₂-reduzierte Baustoffe

Mit der neuen NEST-Unit «Beyond.Zero» setzen Empa, Eawag und Omya ein starkes Zeichen für klimafreundliches Bauen. Ab August 2025 entsteht auf der Forschungs- und Innovationsplattform NEST ein reales Testumfeld für CO₂-reduzierte und CO₂-negative Materialien, die den gesamten Lebenszyklus von Gebäuden nachhaltiger gestalten sollen.

Neue Partnerschaft zwischen NEST und Omya: Hinten v.l.n.r.: Reto Largo, Geschäftsführer NEST der Empa; Prof. Matthias Sulzer, Departementsleiter Ingenieurwissenschaften, Empa; Dr. Mateusz Wyrzykowski, Gruppenleiter «Betontechnologie», Empa; Dr. Philipp Hunziker, Vizepräsident Forschung & Entwicklung, Omya; Prof. Dr. Tanja Zimmermann, Direktorin Empa; Dr. Philipp Müller, Vizepräsident Bauwesen, Omya; Enrico Marchesi, Innovationsmanager NEST; Claudio Lotti, Leiter Vertrieb Bau Schweiz, Omya. Vorne v.l.n.r.: Dr. Michel Schenker und Dr. Fabrizio Orlando, leitende Wissenschaftler, Omya. Bild: Empa

September 2025

Das Projekt «Beyond.Zero» bringt führende Industrie- und Forschungspartner zusammen, um Innovationen im Bauwesen unter realen Bedingungen zu erproben. Im Fokus steht die Entwicklung neuer Materialtechnologien mit deutlich geringeren Emissionen und hohem Innovationspotenzial für die Bauwirtschaft.

Ein zentrales Element ist der von Empa und Omya entwickelte zementreduzierte Beton. Durch den Ersatz von bis zu 70 Prozent des Klinkeranteils mit natürlichen Mineralien lassen sich die CO₂-Emissionen spürbar senken, ohne die mechanischen Eigenschaften oder die Dauerhaftigkeit zu beeinträchtigen.

Praxistest für neue Betontechnologie
Der Baustoff wird in der NEST-Unit erstmals umfassend im realen Baukontext validiert. Von der Verarbeitung über die Volumenstabilität bis hin zur Beständigkeit im Betrieb. «Nur durch den Test im realen Gebäude können wir zeigen, dass der neuartige Beton nicht nur ökologisch überzeugt, sondern auch den Anforderungen der Praxis standhält», erklärt Empa-Forscher Mateusz Wyrzykowski. Damit entsteht eine Grundlage, um nachhaltige Betone schneller in marktfähige Lösungen zu überführen.

Industrie trifft Forschung
Omya bringt als weltweit führender Produzent von Industriemineralien seine Expertise und Produktionskapazitäten in das Projekt ein. «Dass wir nachhaltige Baustoffe direkt im NEST unter realen Bedingungen testen können, beschleunigt den Transfer von Innovationen in eine klimafreundliche Bauweise», betont Empa-Direktorin Tanja Zimmermann.

Neben dem zementreduzierten Beton sollen im «Beyond.Zero»-Projekt weitere CO₂-reduzierte und CO₂-negative Materiallösungen entwickelt und geprüft werden. Ziel ist ein Bausystem, das den ökologischen Fussabdruck über den gesamten Lebenszyklus, von der Herstellung über den Betrieb bis zum Rückbau, deutlich verringert.

Signal für die Bauwirtschaft
Mit diesem Projekt schafft die Empa gemeinsam mit ihren Partnern eine praxisnahe Plattform, die wegweisende Impulse für die Transformation des Bausektors gibt. Angesichts des weltweit hohen Emissionsanteils aus der Zement- und Betonproduktion könnte das Projekt zu einem Meilenstein in Richtung klimaneutraler Bauweise werden.

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