Infrastrukturplanung schützt Magadinoebene

Die Magadinoebene im Kanton Tessin ist Verkehrsknotenpunkt, Versorgungsdrehscheibe und einzigartige Naturlandschaft zugleich. Rund ein Drittel der Ebene ist als Moorlandschaft von nationaler Bedeutung geschützt. Um den Schutz dieser sensiblen Umgebung mit künftigen Bahn-, Strassen- und Stromnetzprojekten in Einklang zu bringen, haben Bund und Kanton Tessin gemeinsam einen abgestimmten Plan entwickelt. Das Bundesamt für Raumentwicklung veröffentlichte den Bericht am 8. August 2025.

August 2025

Zwischen Bellinzona und Locarno gelegen, ist die Magadinoebene seit Jahrzehnten stark vom Ausbau der Infrastruktur geprägt. Geplante Projekte, von der Modernisierung des Schienennetzes bis zur Neuordnung der Stromversorgung, erfordern eine enge Koordination, um Eingriffe in die wertvolle Landschaft zu minimieren. Eine Arbeitsgruppe unter Leitung des ARE und mit Beteiligung von Bundesämtern, dem Kanton Tessin und Swissgrid erarbeitete dafür verbindliche Leitlinien.

Gebündelte Infrastruktur statt Einzelprojekte
Ein zentrales Ergebnis ist die Entscheidung, die Hochspannungsfreileitung All’Acqua–Vallemaggia–Magadino im Bereich der Moorlandschaft unterirdisch zu verlegen. Das Unterwerk Magadino wird im Rahmen einer Sanierung verkleinert. Für den Doppelspurausbau der Bahn zwischen Contone und Tenero prüfen die SBB Möglichkeiten zur Bündelung mit neuen Stromleitungen. Auch die geplante Bahnverbindung zur direkten Anbindung von Gotthard- und Ceneri-Basistunnel, die die Magadinoebene quert, ist Teil der übergeordneten Planung.

Strassenprojekt in die Gesamtstrategie integriert
Für die stark belastete A13 zwischen Bellinzona-Sud und Locarno liegt die Zuständigkeit seit 2020 beim Bund. Die neue Linienführung wird im Sachplan Verkehr integriert und eng mit den übrigen Projekten abgestimmt. Parallel dazu läuft die strategische Überprüfung im Rahmen der Studie «Verkehr ‘45».

Modell für nachhaltige Raumplanung
Das Vorgehen in der Magadinoebene gilt als Vorzeigebeispiel, wie nationale Infrastrukturziele und Naturschutz in Einklang gebracht werden können. Durch die enge Abstimmung von Energie-, Bahn- und Strassenbauprojekten sollen Eingriffe minimiert, Synergien genutzt und die einmalige Landschaft langfristig geschützt werden.

Weitere Artikel