Energie 360° und EKZ führen Übernahmegespräche
Die Stadt Zürich prüft den Verkauf ihrer Energiegesellschaft Energie 360° an die Elektrizitätswerke des Kantons Zürich. Ziel ist eine gebündelte Energieversorgung und die Beschleunigung der Dekarbonisierung. Der Entscheid über die Übernahme soll bis Ende 2026 fallen.
Die Stadt Zürich hat bereits 2024 angekündigt, für Energie 360° neue Partnerschaften zu suchen. Nach dem Rückzug aus der städtischen Wärmeversorgung fokussiert sich das Unternehmen zunehmend auf Projekte ausserhalb des Stadtgebiets. Um seine Zukunft langfristig zu sichern, führte die Stadt mit externer Unterstützung Marktabklärungen durch und sprach mit mehreren Interessenten.
Nun steht fest, Zürich und EKZ führen exklusive Verhandlungen über eine mögliche Übernahme. Die Gespräche sollen gemäss Mitteilung klären, ob der Zusammenschluss beider Energieunternehmen einen Mehrwert für den Kanton und die Stadt schaffen kann.
Synergien für die kantonale Energiezukunft
EKZ verfügt über breite Erfahrung im Aufbau und Betrieb komplexer Energieinfrastrukturen und liefert im Strombereich bereits 100 Prozent erneuerbare Energie. Durch einen Zusammenschluss mit Energie 360° könnte der Kanton Zürich künftig grosse Teile der Energieversorgung aus einer Hand steuern.
Für Energie 360° würde die Integration in EKZ die konsequente Fortsetzung ihrer Transformation bedeuten. Weg vom fossilen Gas hin zu erneuerbaren Energieverbünden, Biogas und Ladeinfrastrukturen für Elektromobilität. Damit würde der Kanton Zürich im nationalen Vergleich einen markanten Schritt Richtung Netto-Null machen.
Beobachter sehen in dieser Bündelung eine Chance, die regionale Energieproduktion, Netzinfrastruktur und Versorgungssicherheit stärker zu koordinieren. Gleichzeitig bietet die geplante Übernahme die Möglichkeit, Ressourcen und Know-how in einem zunehmend fragmentierten Markt effizienter einzusetzen.
Entscheid bis Ende 2026 erwartet
Ob der Zusammenschluss tatsächlich zustande kommt, entscheiden zwei Gremien. Auf Seiten der Stadt der Gemeinderat, auf Seiten von EKZ der Verwaltungsrat. Die Verhandlungen sollen bis Ende 2026 abgeschlossen sein.
Für Zürich wäre der Verkauf ein bedeutender strategischer Schritt. Verbunden mit der Abgabe eines wichtigen Energieunternehmens, aber auch mit der Chance, das Ziel der Dekarbonisierung im Kanton vereint voranzutreiben. Sollte die Übernahme gelingen, entstünde im Raum Zürich ein Energieakteur, der Strom, Wärme und Mobilität konsequent auf erneuerbare Grundlagen stellt und damit die Weichen für eine klimaneutrale Zukunft stellt.