Wohnraumneubau hinkt dem Bevölkerungswachstum hinterher
Die Zahl der Baubewilligungen und Baugesuche für dringend benötigten neuen Wohnraum ist landesweit rückläufig. Dies stellt die Zürcher Kantonalbank in ihrem Immobilienresearch fest. Viele Neubauprojekte verzögern sich infolge von baulichen Rahmenbedingungen und Rekursen.
Schweizweit entsteht rund ein Viertel weniger neuer Wohnraum als vor einigen Jahren. Im Hinblick auf die steigende Bevölkerung drohe eine Unterversorgung mit dringend benötigtem Wohnungsneubau, heisst es in einer Medienmitteilung der Zürcher Kantonalbank (ZKB) zur neuen Studie ihres Immobilienresearch.
Als Gründe für die nachlassende Bautätigkeit nennt die Studie eine rückläufige Zahl an Baugesuchen. Vom Baugesuch bis zur Bewilligung dauere es im Landesschnitt 140 Tage, das entspreche einer Steigerung von 67 Prozent gegenüber 2010. Am längsten warten Bauwillige in dicht besiedelten Regionen. So wird die Zeitspanne für den Kanton Zürich mit fast 200 Tagen angegeben, dies entspreche einer Steigerung um 136 Prozent gegenüber dem Vergleichsjahr und einer Wartezeit von knapp einem Jahr. Negativer Spitzenreiter sei der Kanton Genf, wo bis zur Bewilligung eines Wohnbauprojekts 500 Tage vergehen.
Weiter erschweren hohe bauliche Auflagen die zügige Schaffung von neuem Wohnraum. Auch Rekurse tragen zur Abschwächung im Neubausektor bei. Der Immobilienresearch stützt sich auf eine Untersuchung tatsächlich realisierter Wohnungsneubauprojekte, wonach 2010 jedes zehnte bewilligte Wohnraumprojekt nicht umgesetzt wurde und dem Mietwohnungsmarkt 4000 Wohnungen pro Jahr fehlen.
Die Zürcher Kantonalbank stellt in der neuesten Ausgabe von Immobilien aktuell datenbasierte Fakten und Analysen zum Thema Wohnungsnot zur Verfügung. In einem weiterführenden Artikel wird der Wohnraumneubau mit einem Hürdenlauf verglichen.