Gemeinsam der Sonne entgegen 

Dezember 2022

Solarenergie ist ein wichtiger Pfeiler zukunftsweisender Architektur, die sich der Verantwortung annimmt, ihren Beitrag zur Energiewende zu leisten. Die herausragendsten Projekte, die gute Architektur mit Solarenergie zu vereinen, werden seit Jahren mit dem Norman Foster Award ausgezeichnet. 

2021 konnten Bearth & Deplazes Architekten diese Auszeichnung für ein Mehrzweckgebäude in Fläsch entgegennehmen. Schon zum dritten Mal wurden sie mit dem renommierten Preis ausgezeichnet, der für diejenigen Solarbauten vergeben wird, die aus architektonischer Sicht überzeugen, einen schonenden Umgang mit Ressourcen berücksichtigen und in Bezug auf Nachhaltigkeit so konzipiert sind, dass sie mehr elektrische Energie gewinne als sie selbst nutzen. 

Das Unternehmen beschäftigt sich seit über 30 Jahren mit dem Thema Energie. Es gehört für sie zum Entwerfen und Bauen, genau wie die Konstruktion. Ihre Bauten spiegeln dabei deutlich wider, dass Architektur für sie mehr ist als Ästhetik. Dass es ihnen um Verantwortung gegenüber dem Ort, der Gesellschaft und der Umwelt geht.  

Dies haben sie in Fläsch bewiesen. Das bestehende Mehrzweckgebäude aus den 1970er-Jahren wurde umgebaut und um einen Kindergarten und einen Gemeindesaal erweitert. Die zusätzlichen Räume schmiegen sich im Norden und Osten an das bestehende Haus an und werden unter der verlängerten Dachfläche integriert. Wegen Anforderungen an die Erdbebensicherheit musste das Dach zwar ersetzt werden, seine ursprüngliche Silhouette und der Firstpunkt wurden aber beibehalten. Die Ausrichtung des Daches erlaubte den Einsatz einer grossflächigen PV-Anlage, mit dessen Planung und Fachbauleitung die Firma Reech beauftragt wurde. Neben optischen Gesichtspunkten stand für diese die Erfüllung technischer Anforderungen im Vordergrund. Das in der Schweiz entwickelte und in Österreich hergestellte Indach-System «Sunskin Roof» von Eternit überzeugte die PV-Spezialisten nicht nur durch Energieeffizienz, Leistung und Qualität. «Die widerstandsfähigen Doppelglas-Solarmodule können selbst bei flachen Neigungswinkeln eingebaut werden. Ausserdem sind sie betretbar, was bei der Wartung der Anlage grosse Vorteile bringt», erklärt Tamás Szacsvay, Leiter Technik & Engineering und Partner bei Reech. Er schätzt darüber hinaus den guten technischen Support von Eternit und die umfassende Dokumentation, aus der sämtliche Anschlussdetails direkt übernommen werden können.  

Auch die Montage der handlichen Module ist schnell und einfach, da durch die flexible Verlegung von verschiedenen Seiten gleichzeitig gearbeitet werden kann. 

Eternit (Schweiz) AG arbeitet bei der Entwicklung neuer Produkte eng mit Architektinnen und Technikern zusammen. Das zahlt sich aus. So fliessen konstruktive, funktionale und ästhetische Aspekte schon früh in den Planungsprozess ein. Seit 2010 setzt das Unternehmen ihr Know-how gezielt bei der Entwicklung von rahmenlosen Photovoltaiksystemen ein, die sowohl auf dem Dach als auch an der Fassade vollständig integriert werden und die herkömmliche Gebäudehülle ersetzen. Dank gestalterisch durchdachter Detaillösungen erfüllen sie auch die hohen ästhetischen Anforderungen der Architekten. 

Das grossflächige Eternit Solardach in Fläsch liefert 179‘700 kWh/a und damit 175% mehr Energie als für den Eigenbedarf benötigt wird. Die überschüssige Energie von 114‘200 kWh/a wird von der benachbarten Klinik genutzt, die damit einen Drittel ihres Energiebedarfes decken kann. 
So ist es den Architekten durch ihren klugen Entwurf gelungen, das ortsbauliche Ensemble aus Schulhaus, Klinik und Mehrzweckbau zu stärken und dabei eine zeitgemässe Lösung zur Energiegewinnung und -nutzung zu integrieren, die gestalterisch überzeugt und die Besonderheit dieses Ortes respektiert. 

«Natürlich müssen wir die Energiewende schaffen», sagt Daniel Ladner, der neben Valentin Bearth und Andrea Deplazes dritter Büropartner und Gesamtprojektverantwortlicher des Baus in Fläsch ist. «Aber nicht auf Kosten des Ortsbildes. Deshalb muss die Gestaltung mit Energie immer eingefordertund mit dem Betreiber abgestimmt werden.»

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