SBV erwartet das Zinserhöhung ein Prozent Umsatz jährlich kostet

juillet 2023

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Der Leitzins beträgt in der Schweiz nun 1.75 Prozent. Angesichts der noch immer zu hohen Inflation sind weitere Zinsschritte zu erwarten. Der SBV zeigt auf, was das für die Bautätigkeit bedeutet.

Am 22. Juni 2023 hat die Schweizerische Nationalbank (SNB) den Leitzins auf 1.75 Prozent erhöht. Damit nicht genug, die SNB dürfte den Zins im Laufe des Jahres weiter erhöhen, weil sich die Inflation hartnäckiger hält als bisher angenommen. Die Inflation wird in der nächsten Zeit etwa von den steigenden Wohnungsmietpreisen und höheren Stromkosten getrieben. Sowohl im 2023, aber auch in den nächsten beiden Jahren dürfte die Inflation gemäss der SNB-​eigenen Prognose bei etwas über 2 Prozent liegen, was über dem Zielkorridor der SNB liegt.

Mittels fünf Schritten sind die Zinsen von -0.75 auf nun 1.75 Prozent gestiegen. Weitere Erhöhungen bis Jahresende sind absehbar. Da sich die Schweizer Konjunktur dieses Jahr abkühlt und die Wirtschaft nur noch schwach wächst, darf die SNB jedoch nicht über das eigentliche Ziel hinausschiessen. Daher sei an dieser Stelle davon ausgegangen, dass der Zins bis zum Jahresende noch zwei Mal um jeweils 0.25 Prozentpunkte angehoben wird. Es wird ausserdem angenommen, dass ab 2024 keine weiteren Schritte folgen, der Zins also mittelfristig bei 2.25 Prozent stabil bleibt.

Bis zu 1.4% tieferes Umsatzwachstum im Jahr
Ein Rechenmodell des Schweizerischen Baumeisterverbands SBV zeigt, wie stark ein Zinsanstieg die Bautätigkeit negativ beeinflusst. Die Beeinträchtigung dehnt sich langsam und über die Zeit aus. In den ersten beiden Jahren wird das Umsatzwachstum am stärksten beeinträchtigt, aber selbst im fünften Jahr nach den Zinserhöhungen sind noch leichte, negative Auswirkungen spürbar. Die Aussagen beschreiben, wie sich der Umsatz entwickelt im Vergleich zu einer Welt, wenn die Zinsen nicht gestiegen wären.

In den nächsten fünf Jahren dürfte der Umsatz im Bauhauptgewerbe deswegen kumuliert um 4.65% langsamer wachsen als wenn die Zinsen nicht gestiegen wären. Die grössten realen Umsatzeinbussen sind in den Jahren 2024 (-1.39%) und 2025 (-1.22%) zu erwarten.

Positive Gegenkräfte könnten Umsatz wachsen lassen
Die anhaltend starke Zuwanderung, der Nachholbedarf im Tiefbau sowie die Unterstützungsgelder für klimafreundliche Umbauten sind Faktoren, welche den Einbussen durch die Zinsen entgegenstehen und zumindest mittelfristig den Umsatz doch noch positiv wachsen lassen könnten.

Insgesamt lässt sich also festhalten, dass sich die Leitzinserhöhungen auf den Geschäftsgang der Baufirmen auswirken, auch wenn die Auswirkungen insgesamt begrenzt sind. Das Bauhauptgewerbe bleibt unabhängig vom Zinsniveau eine wichtige Stütze der Schweizer Wirtschaft.

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