Superblocks machen Städte lebenswerter

Dübendorf ZH , März 2022

Superblocks sind ein Ansatz, um Quartiere an den Klimawandel anzupassen und sie zu entmotorisieren. Vorbild ist Barcelona. Nun hat ein Empa-Forscher eine Methodik entwickelt, um zu erkennen, wieviel Potenzial für Superblocks andere Städte aufweisen.

Eine Studie der Eidgenössischen Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (Empa) hat untersucht, welche Städte das Potenzial zu einer Umgestaltung mithilfe von Superblocks haben. Dieses Mittel der Stadtplanung kann steigender Hitze, Lärm- und Luftverschmutzung und schwindenden Grünflächen durch den Klimawandel oder das Bevölkerungswachstum entgegenwirken. Die Stadtplanung sei dabei zentral, wird Studienautor Sven Eggimann in einer Mitteilung der Empa zitiert: „Die Gestaltung und Verwendung des Strassenraums beeinflusst die Lebensqualität der Bewohnerinnen und Bewohner und hat das Potenzial, das Stadtklima erheblich zu verbessern.“

Vorbild für die Bildung von Superblocks ist Barcelona. Dort werden idealerweise 3 mal 3 Häuserblocks und ihre Innenhöfe zu einem Superblock zusammengefasst. Der Erschliessungsverkehr wird aussenherum geführt, das Innere bleibt gänzlich autofrei. Anstelle von Strassen und Parkplätzen werden Velo- und Fusswege, Grünflächen und Begegnungszonen geschaffen. Ausserdem können hitzereduzierende Massnahmen umgesetzt werden.

Das Potenzial dieses Städtedesigns ist laut Eggimann deshalb so hoch, weil Strassen in den heutigen urbanen Gebieten einen erheblichen Teil der Gesamtfläche ausmachen. In europäischen Städten seien dies typischerweise zwischen 15 und 25 Prozent.

Das Superblock-Potenzial einzelner Städte errechnete Eggimann mit Werten zwischen 1 Prozent und einem Drittel der Strassen. Das grösste Potenzial wiesen Städte wie Mexiko-Stadt, Madrid und Tokio auf. Doch auch Städte, deren Strassen weniger rasterartig angelegt sind als in Barcelona, eignen sich laut Eggimanns Studie für Superblöcke: „Dies birgt die Chance, urbane Quartiere attraktiver zu gestalten, indem man die Menschen und nicht die Fahrzeuge ins Zentrum stellt.“

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