Stahlprofile aus Abbruchobjekten sollen weiterleben

Basel, Dezember 2021

Die Stahl- und Baubranche prüft die Praxistauglichkeit der Wiederverwendung gebrauchter Stahlprofile aus Abbruchobjekten. Ein Parkhaus der Christoph Merian Stiftung in Basel dient als Prototyp-Projekt.

Vertreter der Schweizer Stahl- und Baubranche haben sich zu einer Allianz für die Wiederverwertung gebrauchter Stahlprofile im Bau zusammengeschlossen. Laut Medienmitteilung trafen sich im Rahmen eines runden Tisches im November Vertreterinnen und Vertreter des Stahlbau Zentrums Schweiz, der Christoph Merian Stiftung, der Eidgenössischen Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (Empa), des Forschungs- und Innovationsgebäudes NEST von Empa und Wasserforschungsinstitut Eawag, dem Baubüro in situ, ZPF Ingenieure, Madaster und sumami und beschlossen, gemeinsam die Kreislauffähigkeit von Stahlprofilen in der Schweiz zu fördern. Zum runden Tisch wurde das Projekt-Team Einkaufskompass Kreislaufwirtschaft und der Branchenverband Metal suisse eingeladen. Ziel ist, das Potenzial von Stahlprofilen in der Kreislaufwirtschaft besser zu verstehen und praxistauglich zu machen.

Ein Parkhaus in Basel der Christoph Merian Stiftung, das abgerissen wird, soll als Prototyp-Projekt dienen. Unterstützend dabei ist laut der Mitteilung das Baubüro in situ, das bereits Projekte in diesem Rahmen umgesetzt hat. Es werde nun untersucht, wie die Demontage der Stahlprofile im Parkhaus gelingen kann, wo die Stahlprofile neu eingesetzt werden und wo sie in der Zwischenzeit gelagert werden können. Stahlprofile gelten als besonders kreislauffähig, denn sie können in ihrer vorhandenen Form ausgebaut und meist direkt in neue Bauten integriert werden. Dabei entsteht kein Material- oder Qualitätsverlust und es wird keine Energie für eine Einschmelzung oder Neuformung benötigt.

Durch diese Energie-Einsparung können direkt beim Bau Treibhausgasemissionen reduziert werden. Die direkte Wiederverwendung von Baumaterialien ohne Wiederverwertung stelle den grössten Hebel bei der Einsparung von Emissionen in der Baubranche dar. Neben den Stahlprofilen können auch Beton, Fassadenelemente, Fenster oder Türen wiederverwendet werden.

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