Materialpreise dämpfen Wachstum in der Baubranche

Zürich, August 2022

Der Umsatz der Baubranche ist im zweiten Quartal 2022 gestiegen. Das Wachstum wird jedoch durch höhere Materialpreise und Transportkosten relativiert. Damit steht die Branche weiterhin unter Druck, wie der Bauindex der Credit Suisse und des Schweizerischen Baumeisterverbands zeigt.

In der Schweiz wird wieder mehr gebaut: Der Umsatz im Bauhauptgewerbe ist im zweiten Quartal 2022 im Vergleich zum Vorjahr um rund 6 Prozent auf 6,1 Milliarden Franken gestiegen. Der Auftragseingang nahm derweil um 12 Prozent auf 6,4 Milliarden Franken zu. Die Zahlen gehen aus dem aktuellen Bauindex der Credit Suisse und des Schweizerischen Baumeisterverbands (SBV) hervor.

Das Wachstum wird allerdings durch den „starken Preisanstieg “ vieler Baumaterialien sowie einer „markanten Erhöhung “ der Energie- und Transportkosten relativiert, heisst es im Bericht. So sind beispielsweise die Preise von Bewährungsstäben um 87 Prozent und jene von Kunststoffrohren um 19 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal gestiegen. Derweil war Diesel im zweiten Quartal 2022 rund 45 Prozent teurer als noch vor einem Jahr.

Weil der Umsatz weniger stark gestiegen ist als die Kosten, sei die laut dem Bericht ohnehin tiefe Gewinnmarge von 2 bis 3 Prozent nun noch weiter gesunken. Ausserdem erwartet der SBV bis zum Ende des Jahres weitere Leitzinserhöhungen durch die Schweizerische Nationalbank. Damit dürfte der Umsatz im Bauhauptgewerbe mittel- bis langfristig langsamer wachsen. Kurzfristig geht der Bericht im dritten Quartal 2022 von einem Umsatzplus von 8,9 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal aus.

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