Neue chinesische Stadt soll vollständig autark sein

Xiong'an, September 2020

Das Architekturbüro Guallart Architects aus Barcelona wird in China die völlig autarke neue Stadt Xiong'an bauen. Urbanes Leben soll dort kreislauffähig werden. Der chinesische Präsident Xi Jinping bezeichnet sie als den „neuen Standard für die Post-COVID-Ära“.

Das in Barcelona ansässige Architekturbüro Guallart Architects hat die Ausschreibung für die Planung der neuen chinesische Stadt Xiong’an gewonnen. Sie soll widerstandsfähig sein und sich zu 100 Prozent selbst versorgen können. Nach dem Willen des chinesischen Präsidenten soll sie zum „neuen Standard für die Post-COVID-Ära“ werden.

Einem Artikel der Thomson Reuters Foundation zufolge wird Xiong’an als eine autarke Stadt konzipiert, die ihre Energie, Lebensmittel und andere Ressourcen selbst produziert. Sie wird über Dachfarmen und Gewächshäuser, drohnenfreundliche Terrassen und gemeinschaftlich genutzte 3-D-Drucker verfügen. Darüber hinaus werden Wohnungen mit Platz für Home Offices geplant, damit ihre Bewohner im Falle künftiger Pandemien von zuhause aus arbeiten zu können. Das umweltfreundliche Design des Stadt umfasst Wohnblöcke aus Kreuzlagenholz, erneuerbare Energie und Strassen, die ausschliesslich Fussgängern und Radfahrern vorbehalten sind.

„Wir können Städte und Gebäude jetzt nicht mehr so entwerfen, als ob nichts geschehen wäre“, wird Vincent Guallart, Gründer von Guallart Architects und ehemaliger Chefarchitekt der Stadt Barcelona, in dem Artikel zitiert. „Unser Vorschlag ergibt sich aus der Notwendigkeit, Lösungen für die unterschiedlichen Krisen zu finden, die sich gleichzeitig auf unserem Planeten abspielen. Sie sollen eine neue Art urbanen Lebens erschaffen, das auf biologischer Kreislaufwirtschaft basiert. Das wird Städte und Gemeinden stärker machen.“

Der vorliegende Entwurf sei stark von den Erfahrungen des Architektenteams während des Lockdowns in Spanien beeinflusst worden. „Wir wollten ein Plädoyer abgeben für die Dinge, von denen wir denken, dass sie während eines Lockdowns und in auch Zukunft wichtig sind. Wenn Wohnungen Telearbeit und Teleunterricht ermöglichen, flexible Räume auf grossen Terrassen haben, Städte Lebensmittel auf den Dächern anbauen und die Bewohner Dinge in der Nachbarschaft drucken können, werden wir besser auf die Krisen der Zukunft vorbereitet sein.“

Xiong’an entsteht in der Provinz Hebei, rund 130 Kilometer südwestlich von Peking. Chinas Präsident Xi Jinping hat sie laut dem Artiikel als den „neuen Standard für die Post-COVID-Ära“ bezeichnet. Er hat Xiong’an bereits 2017 als urbane Innovationszone gekennzeichnet.

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