Baumeisterverband bricht Lanze für traditionelle Baustoffe

Mai 2021

Zürich - Sanierung und Ersatzneubauten sind ausschlaggebend für die Erreichung der Klimaziele, meint der Schweizerische Baumeisterverband. Er fordert dazu, Baumaterialien sinnvoll zu kombinieren. Backsteine, Zement, Beton und Stahl sollen auch künftig eine zentrale Rolle spielen.

Der Gebäudepark der Schweiz sei aufgrund seiner Überalterung für rund einen Viertel der CO2-Emissionen verantwortlich, schreibt der Schweizerische Baumeisterverband (SBV) in einer Mitteilung. Um die Klimaziele und insbesondere die CO2-Neutralität bis 2025 zu erreichen, müsse die Geschwindigkeit bei der Modernisierung des Gebäudeparks verdreifacht werden, heisst es dort weiter. Dabei macht sich der SBV für eine sinnvolle Kombination aller Baumaterialien stark.

Aktuell kämen Backsteine, Zement, Beton und Stahl auf einen Anteil von rund 95 Prozent am Baumarkt, schreibt der SBV. Er stützt sich dabei auf eine von mehreren Verbänden der Baubranche verfasste Studie zum Einsatz der verschiedenen Baumaterialien in der Schweiz. Der Holzanteil ist ihr zufolge innert zehn Jahren von 4,4 auf 5,3 Prozent gestiegen.

Es sei sehr wahrscheinlich, dass die traditionellen Baustoffe auch in den kommenden Jahrzehnten eine tragende Rolle spielen werden, meint der SBV. Er hält es im Interesse nachhaltigen Bauens daher für falsch, „wenn ein Baumaterial durch politische Aktivitäten gegen das andere ausgespielt wird“. Stattdessen sollten die Baumaterialien sinnvoll kombiniert werden. Zudem könnte der Anteil wiederverwerteten Baumaterials durch innovative Technologien gesteigert werden.

Derzeit mache wiederverwerteter Bauschutt 16 Prozent der am Bau verwendeten Materialien aus, erläutert der SBV. Gleichzeitig lande anfallender Bauschutt bereits zu 70 Prozent in der Wiederverwendung. Zudem zeichneten sich Baustoffe wie Backstein und Beton durch „ideale energetische Eigenschaften für den sommerlichen Wärmeschutz“ aus, argumentiert der SBV. Vor dem Hintergrund steigender Temperaturen im Zuge des Klimawandels könnte dies zur Einsparung von Energie zur Kühlung beitragen. hs

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