Ansiedlungen erreichen Vor-Corona-Niveau

Zürich, März 2022

Die Greater Zurich Area hat 2021 in ihren neun Mitgliedskantonen 125 Firmen ansiedeln können. Diese wollen über 1800 Arbeitsplätze etwa in den Life Sciences- und den ICT-Branchen schaffen. Namentlich die Ansiedlungen aus den USA haben zugenommen.

Die Firmenansiedlungen nehmen nach der Corona-Delle wieder zu. Die Greater Zurich Area AG (GZA) als Standortmarketingorganisation von neun Kantonen hat 2021 insgesamt 125 Unternehmen ansiedeln können, ein Zuwachs von 36 Firmen im Vergleich zum ersten Corona-Jahr 2020. Davon kamen laut einer Mitteilung der GZA 42 Unternehmen aus den USA (+20), 19 aus Deutschland (+4), zehn aus Italien (+5) und je fünf aus China (-6), Grossbritannien und Singapur.

Insgesamt haben die Firmen 582 Arbeitsplätze im Wirtschaftsraum geschaffen, ein Plus von 11 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. In den nächsten fünf Jahren sollen es insgesamt 1843 Stellen werden.

Die ICT-Branchen sind mit 42 Unternehmen am stärksten vertreten, gefolgt von den Life Sciences mit 25 Firmen und der Maschinenindustrie mit 18 sowie den Finanzdienstleistungen mit 13 Firmen. Die Life Sciences-Firmen haben 235 Stellen geschaffen, gefolgt von den ICT-Firmen mit 154 Stellen.

Die Bedeutung der Firmen für den Standort geht aber über die Zahl neuer Arbeitsplätze hinaus. „Wir sprechen gezielt solche Firmen an, die eine hohe Wertschöpfung erzielen und das bestehende Ökosystem stärken“, sagte GZA-Geschäftsführerin Sonja Wollkopf Walt an einer digitalen Medienkonferenz.

Zu den neu angesiedelten Firmen gehört etwa Benchling. Der amerikanische Anbieter von Cloud-Lösungen für Biowissenschaften will im Circle am Zürcher Flughafen bis zu 150 Arbeitsplätze schaffen. Das chinesische Pharmaunternehmen Hengrui hat bereits in Basel seinen Europasitz und richtet nun einen Standort für Forschung und Entwicklung in Zürich ein.

Das deutsche RegTech-Unternehmen targens wird von Schwanden GL aus seine Software für Compliance-Lösungen an Banken in der Schweiz und Liechtenstein verkaufen. Ruedi Becker, der Schweiz-Chef der Tochter der Landesbank Baden-Württemberg, konnte seine Vorgesetzten zusammen mit der GZA von den Vorteilen von Glarus überzeugen.

Das freut den Glarner Standortförderer Christian Zehnder. Glarus sei bisher stark im verarbeitenden Gewerbe und in der Nahrungsmittelproduktion. „Wir wollen von unserem traditionellen Image wegkommen“, sagte er. „Bei der Ansiedlung von Firmen sind wir aber auf den starken Partner GZA angewiesen, der den Standort international vermarktet.“

Ähnlich sieht es Sonja Wollkopf Walt: Die Ansiedlung von targens stärke das Ökosystem insgesamt und sende das Signal, dass der Wirtschaftsraum über Zürich und Zug hinausreicht. „In der Greater Zurich Area gibt es für jedes Unternehmen den idealen Standort.“

Der Greater Zurich Area gehören die Kantone Glarus, Graubünden, Schaffhausen, Schwyz, Solothurn, Tessin, Uri, Zug und Zürich an.

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