Analyse und Ausblick der Baupreise

Februar 2024

Im Jahr 2023 verzeichnete der Hochbau in der Schweiz einen moderaten Anstieg der Baupreise um 1.4 Prozent, wie aus dem vom Bundesamt für Statistik veröffentlichten Baupreisindex hervorgeht. Diese Entwicklung deutet auf eine Verlangsamung der zuvor beobachteten Preissteigerungen hin, obwohl die Baupreise weiterhin 15 Prozent über dem Niveau von vor drei Jahren liegen.

Der Baupreisindex 2023 offenbart eine komplexe Dynamik im Schweizer Hochbau, mit moderaten Preissteigerungen, die durch eine Mischung aus internationalen Marktbedingungen, Währungseffekten und lokalen Wirtschaftsfaktoren beeinflusst werden. Die Branche steht vor Herausforderungen, darunter ein veränderlicher Arbeitsmarkt und eine rückläufige Bautätigkeit, die strategische Anpassungen erfordern. Der Bericht liefert wichtige Einblicke für Fachleute im Management der Immobilienbranche, um fundierte Entscheidungen zu treffen und zukünftige Entwicklungen zu antizipieren.

Die Analyse der Materialpreise für den Hochbau zeigt eine differenzierte Entwicklung: Während der Materialpreisindex KBOB im November 2023 nur eine leichte Erhöhung um 0.6 Prozent gegenüber dem Vorjahr verzeichnete, offenbaren sich bei Betrachtung einzelner Materialien signifikante Unterschiede. So fielen die Preise für Armierungsstahl markant um 28 Prozent, während Frischbeton und Backsteine Preissteigerungen von 9.5 bzw. 36 Prozent erlebten. Diese Preisentwicklungen reflektieren eine Normalisierung der internationalen Marktpreise und die Auswirkungen der Aufwertung des Schweizer Frankens, die die Importkosten für Baumaterialien reduzierte. Dem gegenüber standen jedoch steigende Energie- und Treibstoffpreise, die die Materialkosten beeinflussten.

Die Situation auf dem Arbeitsmarkt im Baugewerbe und die Lohnentwicklung bleiben von strategischer Bedeutung. Nach einem temporären Anstieg der offenen Stellen im Frühjahr stabilisierte sich die Quote im dritten Quartal 2023 auf 2.1 Prozent und liegt damit weiterhin über dem Zehnjahresmittel. Die demografische Entwicklung verstärkt die Herausforderungen für das Baugewerbe, was zu einem anhaltenden Aufwärtsdruck auf die Löhne beiträgt.

Die Bautätigkeit, insbesondere im Bereich der Wohn- und Büroflächen, hat seit 2021 kontinuierlich abgenommen. Die Investitionen in Neubaubewilligungen gingen im Vergleich zu den Durchschnittswerten der letzten fünf Jahre zurück, was auf die hohen Finanzierungskosten und einen verhaltenen wirtschaftlichen Ausblick zurückzuführen ist. Diese Entwicklungen könnten zu einem verstärkten Preiswettbewerb führen und die Profitabilität im Bauwesen beeinträchtigen.

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