ABB baut mit AFC netzunabhängige Ladestationen auf

Zürich, Dezember 2020

Der Zürcher Technologiekonzern ABB spannt mit dem britischen Wasserstoffspezialisten AFC Energy zusammen. Ziel ist die Entwicklung netzunabhängiger Ladestationen zur Versorgung von E-Fahrzeugen mit sauberem Strom.

ABBund AFC Energy haben eine Kooperation vereinbart, um wasserstoffbetriebenes Laden von Elektrofahrzeugen auf den globalen Markt zu bringen, heisst es in einer Medienmitteilung von AFC mit Sitz in Carnleigh südöstlich von London. Die Zusammenarbeit mit „dem Weltmarktführer für Elektrifizierungstechnologien“ ABB, so die Mitteilung, finde einen globalen Markt von mindestens 140 Milliarden Dollar bis 2030 für das Laden von Elektrofahrzeugen vor.

Beide Unternehmen wollen das von AFC entwickelte und hergestellte Wasserstoff-Brennstoffzellensystem einsetzen, das sauberen Strom für netzgebundene und netzferne Anwendungen liefert. Auch netzunabhängige Ladestationen für E-Fahrzeuge werden mit solchen Brennstoffzellen möglich und liefern CO2-freien Strom. Die Partner werden das integrierte Produkt gemeinsam vermarkten und gemeinsam eine Kommunikationsstrategie für das Branding und den Einsatz entwickeln. Es soll in der zweiten Hälfte des Jahres 2021 zunächst in Grossbritannien, Europa, den Vereinigten Staaten und anderen Ländern einsatzbereit sein, heisst es in der Medienmitteilung.

Frank Muehlon, Leiter des globalen Geschäfts für E-Mobility-Infrastrukturlösungen bei ABB, wird zitiert: „ABB ist führend bei E-Mobilitätslösungen und stolz darauf, eine Schlüsselrolle bei der Verbreitung von E-Fahrzeugen auf der ganzen Welt gespielt zu haben. Die Partnerschaft mit AFC Energy ermöglicht es uns, die Grenzen der E-Mobilität zu erweitern, insbesondere im Hinblick auf netzferne Anwendungen, und so eine viel grössere Reichweite der E-Mobilität auf der Basis sauberer Energie zu ermöglichen.“ Adam Bond, Vorstandsvorsitzender von AFC Energy: „Der heutige Tag markiert einen historischen Meilenstein in der Kommerzialisierung unserer proprietären Wasserstoff-Brennstoffzelle, da wir eine langfristige Zusammenarbeit mit ABB beginnen.“ ABB biete einen starken und glaubwürdigen Zugang zu wichtigen Kundenkanälen in Europa und Übersee.

Die Partnerschaft wird sich laut der Mitteilung auf den gemeinsamen Einsatz von integrierten Hochleistungs-EV-Ladesystemen in den Schlüsselmärkten von ABB konzentrieren. Dies seien private Nutzer wie Logistikunternehmen und auch der städtische Nahverkehr. Auch für die Stromversorgung von Schiffen und senkrecht startenden und landenden Fahrzeugen (VTOL) könnten die Systeme – weil nicht ans Netz gebunden – eingesetzt werden.

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